TechnikUkrainische Artillerieoffensive: Bogdana-B revolutioniert Produktion

Ukrainische Artillerieoffensive: Bogdana-B revolutioniert Produktion

In den Reihen der ukrainischen Armee ist erstmals die gezogene Haubitze Bogdana-B, die auf der bereits weit verbreiteten selbstfahrenden Haubitze 2S22 Bogdana basiert, erschienen. Die Ukrainer versichern, dass die Produktion beider Artilleriesysteme schnell zunehmen wird und die Möglichkeiten der NATO-Länder bei der Produktion ähnlicher Waffen erheblich übersteigen werden.

Das ukrainische Militär hat die erste gezogene Haubitze Bohdana-B erhalten.
Das ukrainische Militär hat die erste gezogene Haubitze Bohdana-B erhalten.
Bildquelle: © facebook - 47 окрема артилерійська бригада
Mateusz Tomczak

Fotos vom ersten Schießen der Bogdana-B veröffentlichte der Pressedienst der 47. Artilleriebrigade. Das Portal UNITED24 Media berichtet, dass sie mit Blick auf die Suche nach einer kostengünstigen und langlebigen Alternative zu selbstfahrenden Artilleriesystemen entworfen wurde.

Erster Schuss mit der Bogdana-B-Haubitze

Die Kosten für eine 2S22 Bogdana betragen etwa 2,5 Millionen Dollar (2,3€ Millionen) pro Stück. Ein Exemplar der Bogdana-B soll hingegen etwa 1,5 Millionen Dollar (1,35€ Millionen) kosten, was sie zu einer wesentlich erschwinglicheren Möglichkeit macht, Artillerieeinheiten mit Langstreckenwaffen auszustatten.

Die Bogdana-B ist eine interessante Hybride. UNITED24 Media erklärt, dass eine Kanone verwendet wurde, die von der 2S22 Bogdana bekannt ist (Kal. 155 mm mit einer Länge von 52 Kalibern), und ein Fahrgestell, das dem der gezogenen Haubitze 2A36 Hyacint-B aus sowjetischen Zeiten ähnelt.

Obwohl man mit deutlich schlechterer Mobilität rechnen muss, hat die gezogene Haubitze Bogdana-B aus Sicht der Ukrainer auch viele Vorteile. Neben den niedrigeren Produktionskosten sind auch die Wartungsanforderungen geringer und die Massenproduktion einfacher.

Ambitionierte Pläne der Ukrainer zur Artillerieproduktion

Aus den offiziellen Daten der Ukrainer geht hervor, dass im Jahr 2024 154 Stück der 2S22 Bogdana produziert werden sollen. Vertreter der dortigen Industrie suggerieren jedoch, dass es möglich sein könnte, eine Produktionskapazität von bis zu 40 Exemplaren der 2S22 Bogdana pro Monat zu erreichen. Problematisch sind jedoch die Lieferungen von Fahrgestellen aus dem Ausland, auf die gewartet werden muss. Der Prototyp dieser Waffe wurde auf dem KrAZ-63221 entwickelt, aber derzeit werden Tatra Phoenix 8x8-Fahrgestelle verwendet.

Zum Vergleich: Unter den europäischen Ländern bewältigt der französische Konzern Nexter die Produktion dieser Art von Waffen am besten. Im Jahr 2024 konnte er bei den selbstfahrenden Haubitzen CAESAR eine Produktionsrate von bis zu 12 Stück pro Monat erreichen.

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