EssenAltes Superfood wiederentdeckt: Gundermann bringt Gesundheit ins Haus

Altes Superfood wiederentdeckt: Gundermann bringt Gesundheit ins Haus

Der Gundermann ist eine Pflanze, die in Deutschland sehr beliebt ist, deren gesundheitsfördernde Eigenschaften jedoch früher höher geschätzt wurden. Sie wuchs auf jedem Bauernhof und erschien schon früh im Frühjahr. Sobald der Schnee geschmolzen war, wurde sie gern in der Küche verwendet. Aus Gundermann wurden Aufgüsse, Tinkturen und sogar Suppen zubereitet.

Der Gundermann blüht schon früh im Frühling.
Der Gundermann blüht schon früh im Frühling.
Bildquelle: © Adobe Stock

Heutzutage erinnern sich nur noch wenige Menschen an sie, was schade ist, denn der Gundermann ist leicht verfügbar und kann dem Körper viele Vorteile bringen. Man muss nur seine grünen Blätter reiben, um ihren angenehmen Duft wahrzunehmen. Die meisten ätherischen Öle, Flavonoide und Ascorbinsäure enthält die Pflanze von März bis Juni, der besten Zeit für die Ernte.

Wie sieht Gundermann aus?

Gundermann ist eine unscheinbare, kriechende Pflanze mit herzförmigen Blättern und gezackten Rändern. Ihre Blüten sind klein und violett und erscheinen bereits im frühen Frühjahr, halten sich aber bis Mitte Juni. In der Blütezeit hat Gundermann die meisten gesundheitlichen Eigenschaften.

Bei der Ernte sollte man sorgfältig darauf achten, sie nicht mit anderen ähnlichen Pflanzen zu verwechseln. Das Kraut ähnelt dem Efeu, der jedoch viel höher klettert als Gundermann, und der "weißen Taubnessel", die zwar ähnliche Blätter, aber weiße Blüten hat.

Es gibt auch einen nahen Verwandten des Gundermanns mit dem lateinischen Namen Glechoma hirsuta – er hat dickere und stärker behaarte Blätter. Um Verwechslungen zu vermeiden, lohnt es sich, die Meinung eines Experten einzuholen oder das Kraut, das man pflücken möchte, genau mit einem Foto im Pflanzenatlas zu vergleichen. Hilfreich sind auch Pflanzenerkennungs-Apps.

Heilende Eigenschaften des Gundermanns

Gundermann wird in der Kräutermedizin vor allem zur Unterstützung der Verdauungsprozesse eingesetzt. Ein daraus zubereiteter Aufguss regt die Salzsäureproduktion an, erleichtert die Verdauung und erhöht die Aufnahme von Nährstoffen. Die Pflanze hat auch entzündungshemmende Wirkungen. In der Volksmedizin wurden ihre Eigenschaften zur Behandlung von Erkrankungen der oberen Atemwege genutzt. Sie wirkt beruhigend bei Entzündungen der Bronchien und Lungenkrankheiten.

Man kann daraus nicht nur einen Aufguss bereiten, sondern auch Umschläge zur äußerlichen Anwendung auf der Haut herstellen. Die antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften können die Wundheilung beschleunigen, auch bei Verbrennungen. Umschläge lindern zudem Hautausschläge oder Akne. Darüber hinaus unterstützt Gundermann die Herzfunktion und hat eine harntreibende Wirkung, die den Körper von Giftstoffen befreit.

Schwangere Frauen, Kinder, Allergiker und Personen mit empfindlichem Verdauungssystem sollten jedoch Vorsicht walten lassen. Ein Arzt sollte konsultiert werden, wenn Zweifel bestehen, bevor man die Vorzüge dieser Pflanze in Anspruch nimmt.

Was kann man aus Gundermann machen?

Am einfachsten ist es, einen Aufguss zuzubereiten. Man übergießt einfach getrockneten Gundermann mit einem Glas heißem Wasser und lässt dies etwa 15 Minuten zugedeckt ziehen. Danach seiht man den Aufguss ab, um die Pflanzenreste zu entfernen. Einen solchen Tee trinkt man an maximal zwei Tagen täglich.

Aus Gundermann kann zudem eine Tinktur hergestellt werden, die wärmend wirkt und das Immunsystem stärkt. Sie regt die Verdauungssäfte an und schützt die Leber vor Verfettung.

Eine interessante kulinarische Anwendung ist die Zubereitung von Butter mit Gundermann zum Bestreichen von Brot. Wie geht das? Man lässt echte Butter wie geklärte Butter zerlassen, und wenn sie auf etwa 40 Grad Celsius abgekühlt ist, wird sie mit zerkleinerten Kräutern vermischt. Auf diese Weise kann man auch aromatische Butter mit Salbei oder Ringelblume zubereiten.

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