NachrichtenChina: Neutraler Vermittler oder stiller Verbündeter Pakistans?

China: Neutraler Vermittler oder stiller Verbündeter Pakistans?

China appelliert angesichts des Indien-Pakistan-Konflikts zur Ruhe, aber sein Handeln deutet auf eine Bevorzugung Islamabads hin. Ist Peking wirklich neutral?

Folgen des indischen Angriffs auf Pakistan
Folgen des indischen Angriffs auf Pakistan
Bildquelle: © PAP | FAISAL KAREEM

Wichtige Informationen

  • Indien griff Ziele in Pakistan an als Vergeltung für den Anschlag in Pahalgam.
  • China ruft offiziell zur Ruhe auf, aber sein Handeln zeigt Unterstützung für Pakistan.
  • Der Konflikt beeinflusst Chinas strategische Interessen in der Region.

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch hat Indien Angriffe auf Ziele in Pakistan und im pakistanischen Teil Kaschmirs ausgeführt. Dies war eine Vergeltungsmaßnahme für den Terroranschlag in Pahalgam, bei dem 26 Personen getötet wurden. Indien machte eine mit Pakistan verbundene Gruppe verantwortlich.

China, obwohl es den Anschlag in Pahalgam offiziell verurteilt, äußerte Besorgnis über die Schritte Indiens. Peking fordert, den Konflikt durch Dialog gemäß der Charta der Vereinten Nationen und den Resolutionen des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen zu lösen. Doch Analysten beobachten, dass China eher zu Pakistan tendiert.

Peking bezeichnet Pakistan als einen "eisernen Freund" und "strategischen Partner". Nach dem Anschlag bekundete der chinesische Außenminister seine Unterstützung für Pakistan im Kampf gegen den Terrorismus. China bietet Hilfe beim Schutz der Souveränität Islamabads an, was Indiens Misstrauen nährt.

Wenige Tage nach dem Terroranschlag im April führte der chinesische Außenminister Wang Yi ein Telefongespräch mit seinem pakistanischen Amtskollegen Ishaq Dar. In diesem Gespräch bot er "volles Verständnis für die berechtigten Sicherheitsbedenken Pakistans" an und unterstützte den "Schutz der Souveränität".

Strategische Interessen Chinas

Srikanth Kondapalli von der Jawaharlal Nehru University in Indien stellt fest, dass China, obwohl es zu einer "unparteiischen Untersuchung" des Angriffs im April aufgerufen hat, seine Unterstützung besonders Pakistan zugesprochen hat. Chinas Engagement im Konflikt steht im Zusammenhang mit seinen strategischen Interessen, einschließlich des China-Pakistan-Wirtschaftskorridors. Dieser verläuft durch umstrittene Gebiete Kaschmirs, was China zu einem stabilisierenden, aber involvierten Akteur in der Region macht.

Experten weisen darauf hin, dass China zwar versucht, ein Stabilitätsfaktor zu sein, seine Vermittlungsmöglichkeiten jedoch begrenzt sind. Indien hegt aufgrund früherer Grenzstreitigkeiten und strategischer Rivalitäten Misstrauen gegenüber Peking. Der Ausbau chinesischer Infrastruktur im umstrittenen Gebiet Aksai Chin verschärft die Lage zusätzlich. Imran Ahmed von der Nationalen Universität Singapur erklärt, dass die Behörden in Delhi ihn "eher nicht als Mediator akzeptieren werden, besonders wenn er anscheinend Pakistans Position legitimiert".

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