LebensstilCraco: Italiens verlassene Geisterstadt zieht Welttouristen an

Craco: Italiens verlassene Geisterstadt zieht Welttouristen an

Craco ist einer der faszinierendsten Orte in Italien. Es wird als Geisterstadt bezeichnet und zieht Touristen aus der ganzen Welt an. Die Geschichte seiner Katastrophe ist sehr bewegend.

Die malerischen Ruinen der Stadt Craco haben Filmemacher begeistert.
Die malerischen Ruinen der Stadt Craco haben Filmemacher begeistert.
Bildquelle: © Adobe Stock
Bearb. KASW

Craco, gelegen in der Region Basilikata im Süden Italiens, fasziniert Touristen mit seiner geheimnisvollen Atmosphäre.

Die Geschichte von Craco

Die Stadt entstand vermutlich bereits im 8. Jahrhundert. Sie wurde an einem Berghang erbaut, hauptsächlich aus militärischen Gründen. Die ersten Erwähnungen von Craco stammen aus dem Jahr 1060, als Bischof Arnaldo di Tricarico die Macht innehatte. Die Blütezeit begann im 13. Jahrhundert, als hier eine Universität und eine Burg errichtet wurden. Im 20. Jahrhundert zählte die Stadt etwa 2.500 Einwohner.

Craco überlebte viele historische Turbulenzen, einschließlich der Vereinigung Italiens und beider Weltkriege. Doch es war die Natur, nicht der Krieg, die die Bewohner zwang, ihre Häuser zu verlassen.

Gründe für die Evakuierung der Stadt

In den 1940er Jahren begannen sich in Craco Erdrutsche zu bilden, die das Ergebnis unüberlegter Bauarbeiten waren. Das Problem war, dass der Hügel, auf dem die Stadt gebaut war, dem Druck der immer intensiveren Bebauung nicht standhielt. Hinzu kamen Erdbeben.

1963 wurde die Entscheidung getroffen, die Bewohner zu evakuieren und sie in einer neuen Stadt im Tal – Craco Peschiera – anzusiedeln. Dennoch blieben einige im alten Craco bis in die 1970er Jahre, als schließlich Überschwemmungen und Erdbeben die letzten Bewohner zwangen, ihre Häuser zu verlassen. In den 1980er Jahren wurde Craco vollständig geschlossen.

Touristische Attraktion

Heute ist Craco ein beliebtes Ausflugsziel. Besucher können die Ruinen der Stadt nur mit einem Führer und in Schutzhelmen besichtigen. Sie können historische Gebäude in einem fortgeschrittenen Zustand des Verfalls sehen. An einigen Orten sind Türme oder Balkone erhalten geblieben. Die überwiegende Mehrheit der Gebäude ist jedoch eine vollständige Ruine. Nur ein Denkmal - die Kirche Santa Maria della Stella - ist in gutem Zustand erhalten. Aus diesem Grund legt der Führer die Route nur durch stabile Ruinen fest.

Die Tour führt durch die ganze Stadt bis zu ihrem höchsten Punkt, einem Turm, der auf einer Höhe von etwa 391 Metern über dem Meeresspiegel liegt. Dies ist ein strategischer Punkt, von dem aus man alle umliegenden Dörfer und bei gutem Wetter sogar das Ionische Meer sehen kann.

Filmkulisse

Dieser Ort zieht nicht nur Touristen, sondern auch Filmemacher an. Hier wurden unter anderem Szenen aus "Die Passion Christi" von Mel Gibson und "Ein Quantum Trost" aus der James-Bond-Reihe gedreht.

Derzeit sind die einzigen Bewohner von Craco, die man bei einem Besuch auf dem Hügel treffen kann, Schafherden, die von den saftigen Wiesen hier profitieren.

Ein paar Worte über die Region

Die Region Basilikata liegt im südlichen Teil Italiens, am Ende der Apenninenhalbinsel. Sie zeichnet sich durch eine bergige Landschaft und Städte auf Hügeln aus. Viele von ihnen beeindrucken durch ihre ungewöhnliche Lage und Geschichte, aber nur wenige ziehen so viele Touristen an wie Craco. Es liegt etwa 40 Kilometer von der Bucht von Tarent entfernt, die Teil des Ionischen Meeres ist.

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