NachrichtenDeutsche Wirtschaft: Trotz Wachstum bleibt Stagnation im Fokus

Deutsche Wirtschaft: Trotz Wachstum bleibt Stagnation im Fokus

Die deutsche Wirtschaft verzeichnete im ersten Quartal 2025 ein BIP-Wachstum von 0,4 %, doch sind die Prognosen für die Zukunft weiterhin pessimistisch. Experten sprechen von der längsten Stagnationsphase seit dem Zweiten Weltkrieg. Als Gründe dafür nennen sie unter anderem das kürzlich erschienene Buch "Kaputt: Das Ende des deutschen Wirtschaftswunders".

Experten über die Zukunft der deutschen Wirtschaft. "Kaputt". Auf dem Foto der Kanzler Friedrich Merz.
Experten über die Zukunft der deutschen Wirtschaft. "Kaputt". Auf dem Foto der Kanzler Friedrich Merz.
Bildquelle: © PAP | CHRISTOPHER NEUNDORF

Was müssen Sie wissen?

  • Im ersten Quartal 2025 zeigte die deutsche Wirtschaft ein BIP-Wachstum von 0,4 %, womit die Erwartungen der Analysten übertroffen wurden.
  • Gleichzeitig prognostiziert die Deutsche Industrie- und Handelskammer, dass das deutsche BIP im Jahr 2025 um 0,3 % schrumpfen wird, was den längsten Zeitraum ohne Wirtschaftswachstum seit dem Zweiten Weltkrieg bedeuten könnte.
  • Ökonomen weisen in Bezug auf die aktuelle Lage auf das Buch von Wolfgang Münchau "Kaputt: Das Ende des deutschen Wirtschaftswunders" hin und kritisieren die größten Fehler der deutschen Regierungen.

Veränderungen in Sicht: Die Lage in Deutschland

Trotz des BIP-Wachstums im ersten Quartal 2025 kämpft die deutsche Wirtschaft weiterhin mit einem Mangel an klaren Anzeichen einer Belebung. Der Export stieg quartalsweise um 3 %, vor allem dank der Nachfrage nach pharmazeutischen Produkten und Autos. Dennoch bleibt das allgemeine Geschäftsklima pessimistisch.

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer erwartet, dass das deutsche BIP im Jahr 2025 um 0,3 % schrumpfen wird, womit dies den längsten Zeitraum ohne Wirtschaftswachstum seit dem Zweiten Weltkrieg darstellen würde. Trotz vorübergehenden Optimismus bleiben die langfristigen Perspektiven ungewiss.

Hat die deutsche Wirtschaft eine Chance auf Erholung?

Ökonomen beziehen sich auf das kürzlich veröffentlichte Buch von Wolfgang Münchau "Kaputt: Das Ende des deutschen Wirtschaftswunders".

Münchau nennt mehrere Gründe für den "Tod" der deutschen Wirtschaftsmacht.

Er weist darauf hin, dass Deutschland wirtschaftlich von billigem Gas aus Russland und dem Absatzmarkt in China abhängig geworden ist. Als das Gas teurer wurde und China industrielle Kompetenzen erlangte, stagnierte das Wachstum in Deutschland. Der Autor bemerkt zudem, dass die industrielle Stärke Deutschlands weiterhin von wissenschaftlichen und technischen Entdeckungen profitiert, die bereits im 19. Jahrhundert gemacht wurden.

Münchau schreibt auch, dass Deutschland Investitionen in die öffentliche Infrastruktur vernachlässigt hat, da solche Ausgaben leichter zu kürzen sind als Sozialausgaben. Ein Beispiel hierfür ist, dass das Internetnetz in Deutschland bis heute langsam und unzuverlässig ist, da es hauptsächlich auf Kupfer- und Koaxialkabeln beruht anstatt auf Glasfasern.

Investitionen als Motor der Entwicklung

Experten weisen darauf hin, dass die Hoffnung auf eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage Deutschlands in einem Konjunkturprogramm durch Investitionen liegt. Dies könnte künftig in einer positiven BIP-Dynamik resultieren.

Trotz positiver Signale verharrt die deutsche Wirtschaft jedoch weiterhin in der Stagnation.

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