Stromausfall im Süden Europas: Chaos und Hamsterkäufe
Das spanische Festland sowie Teile Portugals und Frankreichs waren am Montag von einem großen Stromausfall betroffen. Dieser legte den Straßenverkehr lahm, stoppte Flugzeuge und Züge. Viele Menschen blieben in Aufzügen und U-Bahn-Wagen stecken, und telefonischer Kontakt war fast unmöglich. In Barcelona kauften Kunden in Supermärkten hastig Wasser, Toilettenpapier und Kerzen.
Der Dienst elpais.com berichtete, dass Kunden im Supermarkt Mercadona im Zentrum von Barcelona trotz Dunkelheit weiter einkauften, wobei der Fokus auf Produkten wie Wasser, Toilettenpapier und Kerzen lag. Die Mitarbeiter des Geschäfts bemühten sich, Ordnung zu halten.
Stromausfall in Spanien: Menschen kaufen Produkte auf
Trotz des Stromausfalls funktionierten einige Geräte im Geschäft weiterhin. Zum Beispiel blieb das Barcode-System aktiv, und Kartenzahlungen waren möglich, obwohl die Laufbänder an den Kassen stillstanden. Die Kunden entschieden sich für lang haltbare Produkte wie Reis, Nudeln oder Konserven, da sie einen längeren Ausfall befürchteten.
Einige Kühlschränke waren geschlossen, was die Kunden daran hinderte, gekühlte Produkte zu kaufen.
Das spanische Festland sowie Teile Portugals und Frankreichs waren am Montag von einem großen Stromausfall betroffen, berichtete die Agentur EFE unter Berufung auf den nationalen Energieversorger.
Einige Krankenhäuser haben den normalen Betrieb eingestellt und arbeiten nun im Notfallmodus. Flughäfen laufen mit Generatorstrom, und vor den Geschäften bildeten sich Warteschlangen.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, begann am frühen Nachmittag die Stromversorgung nach Nordspanien und Barcelona allmählich zurückzukehren. Mit Unterstützung aus Frankreich und Marokko wurde die Stromversorgung im nördlichen und südlichen Teil Spaniens wiederhergestellt. Im Südwesten Frankreichs trat nur ein kurzer Stromausfall auf.
Ursache des Ausfalls wird ermittelt
Der spanische Premierminister Pedro Sanchez erklärte am Nachmittag, dass die Ursache des Ausfalls immer noch ermittelt wird. Gleichzeitig bat er die Öffentlichkeit, nicht zu spekulieren. Er fügte hinzu, dass bislang keine Theorie über die Ursache des Blackouts ausgeschlossen werden könne.
Die Regierungen von Spanien und Portugal haben außerordentliche Kabinettssitzungen einberufen, und die Behörden großer Städte wie Madrid und Barcelona organisierten lokale Krisentreffen. Zunächst schlossen Beamte einen Cyberangriff nicht aus. Später erklärte das Portugiesische Nationale Zentrum für Cybersicherheit jedoch, dass derzeit keine Hinweise auf einen Hackerangriff vorliegen.
Der Netzbetreiber Red Eléctrica teilte mit, dass die Ursache des weitreichenden Netzausfalls in Spanien derzeit unbekannt ist, es sich jedoch um die schwerwiegendste Situation dieser Art in der Geschichte des Landes handelt.
Die Europäische Kommission erklärte, dass sie in Kontakt mit den nationalen Behörden Spaniens und Portugals sowie mit den europäischen Übertragungsnetzbetreibern (ENTSO-E) steht, um die Ursache des Stromausfalls in diesen Ländern und seine Konsequenzen zu verstehen.
Bisher ist die Zahl der von den Folgen des Ausfalls betroffenen Personen unbekannt. Die Gesamtbevölkerung Spaniens und Portugals beträgt etwa 60 Millionen.