Abkommen zwischen Russland und Iran: Gaslieferungen und AKW‑Bau
Russland und Iran haben ein Abkommen über die Lieferung von jährlich 55 Milliarden Kubikmetern Gas und finanzielle Unterstützung für ein neues Atomkraftwerk unterzeichnet. Dies ist ein weiterer Schritt zur Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen diesen beiden Ländern, die unter westlichen Sanktionen stehen.
Was muss man wissen?
- Russland und Iran haben ein Abkommen über die Lieferung von jährlich 55 Milliarden Kubikmetern Gas geschlossen. Das Abkommen wurde beim Besuch des iranischen Ministers für Erdöl, Mohsen Paknedżad, in Moskau bekannt gegeben.
Was sind die Details des Gasabkommens?
Während seines Besuchs in Moskau kündigte der iranische Minister für Erdöl, Mohsen Paknedżad, die Unterzeichnung eines Abkommens über die Lieferung von jährlich 55 Milliarden Kubikmetern Erdgas aus Russland an.
Dieses Volumen entspricht der derzeit nicht genutzten Kapazität der Pipeline Nord Stream 1, die von Russland nach Deutschland führt. Nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine ging der Export von russischem Öl und Gas nach Europa drastisch zurück.
Ein Treffen mit dem russischen Energieminister Sergej Zywylyw führte auch zu der Erklärung, dass Russland im Jahr 2025 1,8 Milliarden Kubikmeter Gas an den Iran liefern wird. Die Preise dieser Lieferungen wurden jedoch nicht bekannt gegeben.
Warum importiert der Iran Gas trotz großer Reserven?
Der Iran verfügt nach Russland über die zweitgrößten Gasreserven der Welt. Trotzdem ist das Land aufgrund des Zusammenbruchs seiner Förderindustrie gezwungen, Gas zu importieren, eine Folge der westlichen Sanktionen. Russland hat sich im Rahmen der verstärkten Zusammenarbeit auch verpflichtet, den Bau eines neuen Atomkraftwerks im Iran zu finanzieren.
Was sind die weiteren Pläne für die Zusammenarbeit zwischen Russland und dem Iran?
Neben dem Gasabkommen kündigte Paknedżad die Unterzeichnung von Verträgen mit russischen Unternehmen zur Erschließung von sieben iranischen Ölfeldern im Wert von 4 Milliarden Dollar (3,52 € Milliarden) an. Die Zusammenarbeit soll auch die Landwirtschaft und das Bankwesen umfassen.
Russland importiert aus dem Iran unter anderem Drohnen, die bei Angriffen auf die Ukraine eingesetzt werden. Im Januar empfing Wladimir Putin Präsident Masud Pezeszkian im Kreml und unterzeichnete mit ihm ein Abkommen über eine strategische Partnerschaft.
Gleichzeitig versuchen die USA unter der Präsidentschaft von Donald Trump, den Iran weiter zu isolieren und das Sanktionsregime zu verschärfen. Trump bekundete jedoch auch Interesse an einer atomaren Übereinkunft mit Teheran, die das iranische Atomprogramm einschränken und sicherstellen würde, dass der Iran keine Atomwaffen erwirbt. Am Samstag soll in Oman die dritte Verhandlungsrunde zu diesem Thema stattfinden. Vertreter beider Seiten äußerten sich positiv über die Ergebnisse der vorherigen Gespräche in Oman und Italien.