NachrichtenZum vierten Protesttag: Hegseth lässt US-Marines nach Kalifornien verlegen

Zum vierten Protesttag: Hegseth lässt US‑Marines nach Kalifornien verlegen

Die US-Marines entsendet noch zusätzlich rund 700 Truppen zur Hilfe der Nationalgarde. Ein weiterer Schritt, um die Eskalation der Proteste zu reduzieren. Eine harte Reaktion gegen anhaltende Straßenproteste in Los Angeles

Los Angeles
Los Angeles
Bildquelle: © PAP | PAP/EPA/ALLISON DINNER

Hintergrund der Eskalation

Bereits am Wochenende hatte Donald Trump die Entsendung der Nationalgarde nach Los Angeles entschieden, nachdem es zum Erbrechen von brutalen Protesten kam. Die Proteste waren eine gerade Antwort auf die freiwillige Festnahme von Immigranten durch die Einwanderungsbehörde ICE. Die Regierung argumentiert, dass der Einsatz entsendet wurde, die Bundesgebäude sowie Beamten vor Gewalt zu schützen.

Gouverneur Newsom kritisierte die Maßnahmen scharf und sieht darin eine rechtswidrige "Bundesisierung" der Nationalgarde. Auch andere kalifornische Offizielle befürchten, dass die Präsenz des Militärs die ohnehin gespannte Lage weiter verschärfen könnte.

"Wir hatten kein Problem – bis Trump sich eingeschaltet hat", schrieb Newsom am Montag auf X.

US-Militär aktiviert rund 700 Marines für Einsatz in Los Angeles – Kalifornien droht mit Klage

Die US-Streitkräfte haben rund 700 aktive Marines für einen möglichen Einsatz in Los Angeles mobilisiert, dies gab das Northern Command in einer offiziellen Mittleilung bekannt. Die Truppen sollen gemeinsam mit Einheiten der Nationalgarde eingesetzt werden, die bereits zur Reaktion auf die eskalierenden Proteste in der Stadt stationiert wurden.

Das Northern Command, dass Marines „nahtlos“ mit den Kräften der Nationalgarde zusammenarbeiten werden, um das "Bundespersonal und Bundesbesitz zu schützen".

Verteidigungsminister Pete Hegseth erklärte am Montag, die Entsendung der Marines solle helfen, "die öffentliche Ordnung in Los Angeles wiederherzustellen". Während Northern Command die 2nd Battalion, 7th Marine Regiment aus Twentynine Palms nannte, sprach Hegseth von Truppen aus Camp Pendleton, südlich von Los Angeles – was auf unterschiedliche Planungsstände hindeuten könnte. Die Soldaten seien in der Deeskalation, der Menschenmengen-Kontrolle sowie den Einsatzregeln für Gewaltanwendung geschult worden.

Präsident Trump, als er gefragt wurde nach einem möglichen Einsatz dem Marines, antwortete er: "Wir werden sehen, was passiert"

Der Polizeichef von Los Angeles, Jim McDowell, äußerte sich kritisch um die Entsendung von Truppen: "Wir haben jahrzehntelange Erfahrung im Umgang mit großen öffentlichen Demonstrationen und sind in der Lage, die Lage selbst zu bewältigen."

Das unangekündigte Auftauchen von Bundesmilitärkräften ohne klare Koordination stellte jedoch "eine erhebliche logistische und operationelle Herausforderung" dar. Die Eskalation kann nur verhindert werden, durch klare und offene Kommunikation zwischen Stellen.

Newsom aussprach sich gegen den Einsatz, und der Bundesstaat Kalifornien verklagt die Trump-Administration wegen der seiner Ansicht nach unrechtmäßigen Verstaatlichung der Nationalgarde. Einige lokale Beamte argumentierten, dass der Einsatz die ohnehin schon brenzlige Situation in der Innenstadt von Los Angeles noch verschlimmern könnte, und warnen, dass die staatlichen und lokalen Polizeibehörden die Proteste selbst bewältigen können.

"Wir hatten kein Problem, bis Trump sich eingemischt hat", schrieb Newsom am Montag auf X.

Quelle: www.cbsnews.com

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