Afrikas Rüstungsausgaben steigen: Spannungen um Westsahara wachsen
Im Jahr 2024 gaben afrikanische Länder insgesamt 52,1 Milliarden Dollar (43 Milliarden Franken) für Rüstung aus, was einen Anstieg von 3 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Algerien und Marokko erhöhten ihre Militärbudgets erheblich, wie aus einem Bericht des Stockholmer Internationalen Friedensforschungsinstituts (SIPRI) hervorgeht.
Algerien und Marokko waren für 90 % des Verteidigungsbudgets Nordafrikas verantwortlich, das im Jahr 2024 30,2 Milliarden Dollar (25 Milliarden Franken) betrug. Dies entspricht einem Anstieg von 8,8 % im Vergleich zum Vorjahr.
Hauptursache der Spannungen zwischen diesen Ländern ist der Streit um die Westsahara. Algerien, das die Separatisten der Polisario-Front unterstützt, erhöhte sein Verteidigungsbudget um 12 % auf 21,8 Milliarden Dollar (18 Milliarden Franken).
Marokko hingegen steigerte seine Militärausgaben um 2,6 % auf 5,5 Milliarden Dollar und plant, das Budget im laufenden Jahr auf 13 Milliarden Dollar (11 Milliarden Franken) zu erhöhen.
Anstieg der Ausgaben in den Sahel-Ländern
Länder im Sahel wie Mali, Burkina Faso und Niger verzeichneten ebenfalls starke Anstiege ihrer Verteidigungsbudgets. Es ist anzumerken, dass diese Länder immer mehr von Russland beeinflusst werden.
Mali erhöhte seine Ausgaben um 38 % zwischen 2020 und 2024, und für 2025 wurde das Verteidigungsbudget auf über 816 Millionen Dollar festgelegt. Auch Burkina Faso und Niger erhöhten ihre Militärausgaben erheblich, um jeweils 108 % und 56 %.
Nicht alle afrikanischen Länder erhöhten ihre Militärausgaben. Die Republik Südafrika, Nigeria, Äthiopien und die Elfenbeinküste beschlossen, ihre Budgets zu kürzen. Im Jahr 2024 betrug das Verteidigungsbudget Südafrikas 2,8 Milliarden Dollar (rund 2,3 Milliarden Franken), und im laufenden Jahr sank es auf 2,2 Milliarden Dollar (rund 1,8 Milliarden Franken).