Australien verlängert Betrieb von LNG‑Anlage: Klimapolitik wankt
Australien plant, den Betrieb seiner größten LNG-Anlage bis 2070 zu verlängern, was milliardenschwere Gewinne aus neuen Bohrungen bringen könnte, aber Bedenken hinsichtlich der Klimapolitik des Landes aufwirft. Diese Entscheidung steht im Widerspruch zu den Bestrebungen, die Produktion erneuerbarer Energien zu erhöhen.
Der australische Umweltminister Murray Watt hat eine vorläufige Entscheidung bekannt gegeben, den Betrieb der LNG North West Shelf-Anlage bis 2070 zu verlängern, berichtet Bloomberg.
Der Betreiber, Woodside Energy Group Ltd., hat 10 Arbeitstage Zeit, um zu antworten. Diese Entscheidung könnte erhebliche finanzielle Vorteile bringen, indem sie neue Bohrmöglichkeiten im Wert von Milliarden Franken eröffnet. Gleichzeitig untergräbt sie jedoch Australiens Klimaverpflichtungen.
Die Regierung von Premierminister Anthony Albanese, die kürzlich wiedergewählt wurde, hat sich verpflichtet, die Produktion erneuerbarer Energien zu erhöhen.
Die Verlängerung des Betriebs einer der größten emittierenden Anlagen im Land könnte jedoch den Ruf Australiens als Führer im Kampf gegen den Klimawandel beeinträchtigen.
Die Emissionen von North West Shelf, einschließlich derjenigen aus dem Gasexport, könnten in 50 Jahren zehnmal höher sein als die aktuellen jährlichen Emissionen Australiens. Dies wirft die Frage auf, ob die Entscheidung mit den globalen Klimazielen und den Verpflichtungen Australiens zur Emissionsreduktion vereinbar ist.