Drohnenkrise: Neue Technik macht Störsender in der Ukraine verwundbar
In der Ukraine werden Drohnen mit einem System getestet, das die Position von Störsendern erkennen kann, was erheblichen Einfluss auf den Kriegsverlauf haben könnte. Hier erfahren Sie, worum es sich handelt und wie sie funktionieren.
In der Ukraine setzen beide Seiten moderne FPV-Drohnen ein, die mit Detektoren für radioelektronische Emissionen ausgestattet sind. Störsender erschweren derzeit den Einsatz herkömmlicher Drohnen erheblich oder machen ihn sogar unmöglich.
Elektronische Kampfsysteme erzeugen eine Blase mit einem Durchmesser von mehreren Dutzend bis hin zu Hunderten Metern, je nach Leistung. Innerhalb dieser Blase funktioniert das GPS- oder Steuerungssignal, das zur Kommunikation zwischen der Drohne und dem Piloten genutzt wird, nicht mehr.
Aktuelle Methoden, wie Drohnenpiloten mit Störsendern umgehen
Die weitverbreitete Nutzung von Störsendern, die in der Lage sind, verschiedene Frequenzbereiche abzudecken, hat dazu geführt, dass Drohnen zunehmend autonom operieren. Diese greifen das vom Piloten angegebene Ziel an, basierend z.B. auf der Nutzung von künstlicher Intelligenz-Algorithmen oder durch Glasfaser gesteuerte Drohnen.
Beide Lösungen haben ihre Nachteile: KI-gestützte Drohnen sind teurer und die Genauigkeit der Angriffe kann variieren, während glasfaserbasierte Lösungen eine begrenzte Reichweite und eine geringere Sprengladung haben.
Anti-Störsender-Drohnen — Eine interessante Lösung für ein hartnäckiges Problem
Wie das Portal Militarnyj berichtet, wurden Drohnen entwickelt, die Emissionsquellen in 12 verschiedenen Frequenzbändern erkennen können. Dies ermöglicht eine präzise Zielbestimmung für andere Drohnen oder die Artillerie. Die Drohnen sind in der Lage, die Richtung und Entfernung zur Quelle einer bestimmten Frequenz genau zu bestimmen. Im folgenden Video sind Tests einer russischen Anti-Störsender-Drohne zu sehen.
Es ist das gleiche Prinzip wie bei Antiradarraketen wie der AGM-88 HARM oder HOJ-Modulen für GBU-39 SDB-Bomben. Jeder Störsender muss Funkwellen mit einer bestimmten Frequenz aussenden, was es ermöglicht, seine Position zu identifizieren, ähnlich wie bei Radargeräten.
Das führt dazu, dass Störsender, die bisher ein wichtiges Mittel zur Bekämpfung von Drohnen waren, selbst zu sehr empfindlichen Zielen werden können, die Schutz benötigen. Wahrscheinlich werden die Antennen mit langen Kabeln von der restlichen Ausrüstung entfernt, aber dies stellt keine ideale Lösung dar.
Dadurch könnten billigere FPV-Drohnen, die durch Funkverbindung gesteuert werden, wieder vermehrt eingesetzt werden, wie es Ende 2022 bis Anfang 2023 der Fall war.