Elisabeths Reue: Zwei Entscheidungen, die sie bis zuletzt bedauerte
Königin Elisabeth II. wurde am 21. April 1926 geboren. Die britische Monarchin war 70 Jahre lang im Amt. Für viele Menschen war sie eine beeindruckende Persönlichkeit, die keine Fehltritte beging. Dennoch machte sie sich bis zum Ende ihres Lebens wegen zweier Entscheidungen Vorwürfe.
Königin Elisabeth II. war zweifellos eine der bekanntesten Persönlichkeiten der Welt. Vornehm, ruhig und immer elegant gekleidet, galt sie für viele Menschen als Vorbild für gute Manieren. Obwohl viele Bürger Großbritanniens in der Monarchin eine Person sahen, die keine Fehler machte, konnte sie sich bis ans Ende ihres Lebens zwei Entscheidungen nicht verzeihen.
Die Katastrophe von Aberfan
Penny Junor, die sich mit der Biografie der britischen Königsfamilie beschäftigt, enthüllte einst in den Medien, dass Elisabeth II. sich bewusst war, dass ihre Entscheidungen nicht immer richtig waren.
Sehr lange konnte sich die Königin nicht verzeihen, wie sie sich 1966 verhielt, als die Schule im walisischen Ort Aberfan unter einer Lawine aus Schlamm, Erde und Kohle begraben wurde. Am 21. Oktober 1966 starben 144 Menschen, darunter 116 Schüler. Die Rettungsmaßnahmen dauerten über eine Woche. Leider konnten nur wenige Kinder gerettet werden.
Vor Ort war noch in derselben Nacht der Ehemann von Prinzessin Margaret, Anthony Armstrong-Jones, anwesend. Kurz nach ihm traf Prinz Philip ein. Elisabeth wollte zunächst überhaupt nicht kommen. Selbst der damalige Premierminister, Harold Wilson, drängte sie, ihre Meinung zu ändern. Die Monarchin erreichte Aberfan zusammen mit ihrem Ehemann acht Tage nach der Lawine. Die Situation bedrückte sie stark. Jahre später gab sie zu, dass sie bedauerte, mit ihrer Anreise gezögert zu haben.
Der Tod von Prinzessin Diana
Elisabeth II. machte sich auch Vorwürfe, wie sie auf den Tod von Prinzessin Diana reagierte. Die "Königin der Herzen" starb am 31. August 1997 in einem Krankenhaus in Paris nach einem tragischen Autounfall. Die Nachricht von Dianas Tod stürzte die Welt in Trauer. Elisabeth II. beharrte jedoch darauf, sich an das Protokoll zu halten. Sie verließ Schottland nicht, wo sie sich im Schloss Balmoral um Dianas Söhne, William und Harry, kümmerte. Anfangs wollte sie nicht einmal die Flagge am Buckingham Palace auf Halbmast setzen lassen - die Medien kritisierten ihre Unnachgiebigkeit scharf.
Die Berater der Monarchin drängten darauf, dass Elisabeth II. schließlich nach London zurückkehren und eine Stellungnahme abgeben sollte. Am 5. September 1997 erschien sie im öffentlichen Fernsehen. Direkt vor der Beerdigung von Prinzessin Diana wandte sie sich schließlich an die Nation.
"Das ist ein großer Verlust für das ganze Land. Heute spreche ich nicht nur als Königin zu euch, sondern auch als Großmutter. Diana war eine außergewöhnliche Person. Sie verlor nie ihren Optimismus, sie lächelte immer. Sie inspirierte andere mit ihrer Herzlichkeit und Freundlichkeit", sagte die Königin.
Die Rede der Monarchin wurde selbstverständlich weitläufig kommentiert. Den Fans von Prinzessin Diana entging nicht, dass Elisabeth II. während der Ansprache keine Träne vergoss. Penny Junor enthüllte, dass die britische Monarchin Jahre nach der Tragödie und der Beerdigung ihre Zurückhaltung und ihr hartnäckiges Festhalten am Protokoll bedauerte.