NachrichtenFlüchtlinge suchen Schutz: Kirchenasyl in Deutschland auf Rekordstand

Flüchtlinge suchen Schutz: Kirchenasyl in Deutschland auf Rekordstand

In Deutschland steigt die Zahl der Flüchtlinge, die aus Angst vor Abschiebung in Kirchen Asyl suchen. Im Jahr 2023 erreichte die Anzahl solcher Fälle mit 1.500 Personen den höchsten Stand seit vier Jahrzehnten.

Flüchtlinge flüchten in Kirchen. Immer mehr Fälle in Deutschland.
Flüchtlinge flüchten in Kirchen. Immer mehr Fälle in Deutschland.
Bildquelle: © East News | JENS SCHLUETER

Was müssen Sie wissen?

          

  • Steigender Abschiebedruck: In vielen deutschen Gemeinden hat sich die Anzahl der Anträge auf Kirchenasyl vervierfacht. Flüchtlinge suchen Schutz, um Abschiebungen zu vermeiden.
  • Mangelnde zentrale Erfassung: Kirchen führen keine landesweiten Statistiken über Asyl, und die Daten basieren auf Rückmeldungen einzelner Gemeinden.
  • Kirchenasyl als Tradition: Auch wenn es keine rechtlichen Grundlagen gibt, wird Kirchenasyl vom Staat als eine Form des vorübergehenden Schutzes für Flüchtlinge toleriert.

Eine Sprecherin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass der steigende Abschiebedruck zu einer Zunahme der Anträge auf Asyl in vielen Gemeinden führt. In einigen stiegen die Anfragen um das Vierfache.

Wie sie erklärte, führen die Kirchen keine zentrale Erfassung der Asylfälle. Die Schätzungen basieren auf selektiven Rückmeldungen der einzelnen regionalen Kirchen.

Kirchenasyl in Deutschland

Kirchenasyl in Deutschland hat keine rechtlichen Grundlagen, wird jedoch vom Staat als eine Form des vorübergehenden Schutzes toleriert. Diese Tradition erlaubt es Flüchtlingen, Abschiebungen zu entgehen und gibt den Einwanderungsbehörden Zeit, ihre Fälle erneut zu prüfen.

Im Jahr 2023 war die Anzahl der Personen, die diese Lösung in Anspruch nahmen, mit 1.500 die höchste seit vier Jahrzehnten.

Nach Angaben des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge haben protestantische, katholische und unabhängige Kirchen im ersten Quartal 2023 bereits 617 Fälle von Kirchenasyl registriert.

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