NachrichtenGeheime Putin-Feier im Russischen Haus: Berlin in Alarmbereitschaft

Geheime Putin-Feier im Russischen Haus: Berlin in Alarmbereitschaft

Das Russische Haus im Zentrum von Berlin, das offiziell als russische "Kulturvertretung" dienen soll, wurde am 9. Mai – dem Jahrestag des Sieges der UdSSR über das nationalsozialistische Deutschland – laut Medienberichten zum Ort der Verbreitung von Kriegspropaganda und der Verehrung Putins.

Berlin. Geheime prorussische Veranstaltung im Russischen Haus
Berlin. Geheime prorussische Veranstaltung im Russischen Haus
Bildquelle: © Wikimedia Commons | Sven Wolter

Wie die deutsche Zeitung "Bild" berichtet, organisierten die Russen dort eine geheime Feier, bei der die Teilnehmer in Uniformen und T-Shirts mit dem Abbild des russischen Führers erschienen.

Fotos, die von der ukrainischen Aktivistin Olha Filipowa aufgenommen wurden, belegen den Charakter der Veranstaltung. Bei dem Treffen wurde Wladimir Putin verehrt und seine brutale Aggression gegen die Ukraine unterstützt. Der Journalist Jan-Henrik Wiebe berichtete als Erster darüber – so das Portal der Zeitung "Bild".

"Die Veranstaltung war nicht für die Öffentlichkeit gedacht: Rein kam nur, wer einen Flyer hatte und am Einlass – der von Männern in Uniformen kontrolliert wurde – einen speziellen Code vorweisen konnte. Nur weil sie sich diesen Code besorgt hatte, kam Filipova überhaupt ins", berichtet die Zeitung.

Was Filipowa zu sehen bekam, war für sie schockierend. "Alles war militarisiert", sagte sie im Gespräch mit "Bild". Auf ihren Fotos sind Männer in russischen Uniformen und Gäste in T-Shirts mit Putin und dem Buchstaben "Z" – dem Symbol des russischen Krieges. Transparente verkündeten Slogans wie "Odessa ist russisch" und "Krim ist russisch". Kinder trugen russische Militärsymbole und malten propagandistische Bilder.

Filipowa beschrieb die Situation als beängstigend und betonte, dass in den Augen der Beteiligten ein fanatischer Ausdruck zu erkennen gewesen sei.

Das Russische Haus lehnte einen Kommentar ab, meldete das Portal. Laut seinen Vertretern organisierte die Institution die Veranstaltung nicht, sondern vermietete lediglich die Räumlichkeiten. Wie "Bild" erinnerte, untersteht Rossotrudnichestwo – die Agentur, die das Russische Haus verwaltet – dem russischen Außenministerium.

Der Experte für Verwaltungsrecht, Patrick Heinemann, schätzte ein, dass "wenn Sanktionen durchgesetzt würden, das Russische Haus nicht mehr tätig sein könnte". Hingegen behaupten Quellen von "Bild", dass die deutsche Regierung zögert, die Einrichtung zu schließen, aus Angst vor einer russischen Reaktion – der Schließung des Goethe-Instituts in Moskau.

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