NachrichtenHarvard klagt gegen Trumps Ausschluss ausländischer Studenten

Harvard klagt gegen Trumps Ausschluss ausländischer Studenten

Die Harvard-Universität hat am Freitag eine Klage gegen die Trump-Administration eingereicht, aufgrund von Maßnahmen des Weißen Hauses, die es ausländischen Studenten verbieten, an der Universität zu studieren. Es ist bereits die zweite Klage in dieser Angelegenheit, die weniger als 24 Stunden nach den Maßnahmen des Ministeriums für Innere Sicherheit gegen die prestigeträchtige Hochschule aufkam.
Die Harvard-Universität hat am Freitag beim Gericht in Boston eine Klage gegen die Administration von Donald Trump eingereicht.
Die Harvard-Universität hat am Freitag beim Gericht in Boston eine Klage gegen die Administration von Donald Trump eingereicht.
Bildquelle: © Getty Images

Was müssen Sie wissen?

  • Entscheidung der Trump-Administration: Die Harvard-Universität hat das Recht verloren, ausländische Studenten aufzunehmen, da sie sich weigerte, Materialien über Proteste herauszugeben.
  • Folgen für die Studenten: Die derzeitigen ausländischen Studenten müssen an andere Universitäten wechseln, um ihren rechtlichen Status nicht zu verlieren.
  • Reaktion der Universität: Die Harvard-Universität hat am Freitag eine Klage beim Bundesgericht in Boston eingereicht.

Warum hat die Trump-Administration diese Entscheidung getroffen?

Die Regierung von Donald Trump entschied sich, der Harvard-Universität das Recht zur Aufnahme ausländischer Studenten zu entziehen. Diese Entscheidung resultierte daraus, dass die Universität sich weigerte, Materialien über Studenten, die an jüngsten Protesten teilgenommen haben, herauszugeben. Die US-Heimatschutzministerin Kristi Noem beschuldigte Harvard, Gewalt zu schüren und mit der Kommunistischen Partei Chinas zusammenzuarbeiten.

Seit dem Amtsantritt der Administration wurden zahlreiche Ermittlungen gegen Harvard eingeleitet – derzeit mindestens acht durch verschiedene Bundesbehörden. Die US-Regierung präsentiert ihre Maßnahmen als Teil einer Kampagne zur Bekämpfung von Antisemitismus und ideologischer Voreingenommenheit im Hochschulwesen. Präsident Trump bezeichnete während seiner Kampagne die Ivy-League-Institutionen als "marxistische Fanatiker". Das Weiße Haus forderte am 16. April Unterlagen über protestbezogene Aktivitäten der letzten fünf Jahre, einschließlich Videoaufzeichnungen angeblicher Vergehen und Disziplinardokumentation ausländischer Studenten.

Wie reagierten die Behörden der Harvard-Universität?

Die rechtlichen Schritte, die beim Bundesgericht in Boston eingereicht wurden, stellen die Entscheidung der Regierung in Frage, die Zertifizierung des Student and Exchange Visitor Program (SEVP) für Harvard zurückzuziehen. Die Universitätsleitung betont, dass der Schritt der Trump-Administration einen "eklatanten Verstoß" gegen den ersten Verfassungszusatz und andere Bundesgesetze darstellt.

Der Rektor der Universität, Dr. Alan M. Garber, verurteilte diesen Schritt. Er warnte, dass die Entscheidung "sofortige und zerstörerische Auswirkungen" auf die Institution und über 7.000 internationale Visuminhaber haben werde.

"Mit einem Federstrich versuchte die Regierung, ein Viertel der Harvard-Studenten auszulöschen, nämlich die ausländischen Studenten, die bedeutend zur Entwicklung der Universität und ihrer Mission beitragen", schrieb Harvard in seiner Klage.

Laut der am Freitag beim Bostoner Bundesgericht eingereichten Klage hatte die Entscheidung der Verwaltung einen vergeltenden Charakter, verursacht durch die Nutzung von Harvards Rechten aus dem ersten Verfassungszusatz. Am Donnerstag informierte die Regierung die Universität über die Widerrufung der SEVP-Zertifizierung, wodurch die Aufnahme ausländischer Studenten effektiv verhindert wurde. Harvard kündigte an, dass sie eine vorläufige gerichtliche Verfügung beantragen werden, um diese Entscheidung zu blockieren.

Welche Konsequenzen wird das für die Harvard-Studenten haben?

Die Entscheidung der Trump-Administration bedeutet, dass die Harvard-Universität keine neuen ausländischen Studenten mehr aufnehmen kann. Die derzeitigen Studenten müssen an andere Universitäten wechseln. Diese Maßnahme kann ein Viertel aller Studenten an der Universität betreffen und stellt eine ernsthafte Herausforderung für ihre Finanzen dar.

Können andere Universitäten ähnliche Sanktionen befürchten?

Die US-Heimatschutzministerin Kristi Noem warnte andere Universitäten, dass sie mit ähnlichen Sanktionen rechnen könnten, sollten sie sich nicht den Anforderungen der Administration anpassen. Noem betonte, dass die Möglichkeit, ausländische Studenten aufzunehmen, ein Privileg und kein Recht sei, was andere Bildungseinrichtungen beunruhigen könnte.

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