Humanitäre Konvois im Gazastreifen unter Beschuss: Eskalation der Gewalt
Mindestens sechs Personen, die mit dem Schutz der Konvois für humanitäre Hilfe beauftragt waren, sind bei israelischen Luftangriffen am Freitag ums Leben gekommen, teilten die Behörden des Gazastreifens mit.
Als Reaktion auf die Eskalation der Gewalt forderten Hilfsorganisationen und die UNO Israel erneut auf, den Zugang von Konvois mit Lebensmitteln zur palästinensischen Enklave zu ermöglichen.
Die Luftangriffe ereigneten sich einen Tag, nachdem das Welternährungsprogramm (WFP) gemeldet hatte, dass 15 Lastwagen, die Mehl zu lokalen Bäckereien transportierten, geplündert worden waren.
Die israelische Seite gab bekannt, dass allein am Donnerstag 107 Lastwagen mit Lebensmitteln, Mehl und medizinischen Versorgungsgütern in den Gazastreifen gelangten. Seit Montag – nach einer teilweisen Lockerung der Blockade – waren es insgesamt 305. Laut UNO-Daten benötigen die Zivilisten in den temporären Lagern jedoch täglich die Lieferung von 500 bis 600 Lastwagen.
Palästinensische Hilfsorganisationen berichten, dass seit Anfang der Woche 119 Lastwagen mit Hilfe den Gazastreifen erreichten. Ihre effektive Verteilung wird zusätzlich durch organisierte Plünderergruppen erschwert. Die UNO betonte am Freitag, dass die Menge an Hilfe, die in den Gazastreifen gelangt, lediglich „ein Tropfen auf den heißen Stein“ sei.
Die israelische Armee hat ihre Offensive im Gazastreifen Mitte des Monats verstärkt. Ihr Ziel – wie sie erklärt – ist die Zerstörung der Hamas und die Freilassung der Geiseln, die am 7. Oktober 2023 entführt wurden. Inzwischen hat die palästinensische Seite angegeben, dass die israelische Operation das Leben von über 50.000 Zivilisten gekostet hat und zu einer schweren humanitären Krise in der Region geführt hat.