Massiver Blackout: Spanien und Portugal im Dunkeln, Ursache unklar
Premierminister Pedro Sánchez hat ein Krisentreffen im Spanischen Zentrum für Netzsteuerung einberufen, nachdem ein massiver Stromausfall Millionen Bürger in ganz Spanien (mit Ausnahme der Inseln) und in Portugal betroffen hat. Die Behörden schließen einen Cyberangriff als Ursache des Stromausfalls nicht aus.
Der größte Stromausfall in der jüngeren Geschichte Spaniens beeinträchtigte Millionen Bürger im gesamten Land (exklusive der Inseln) sowie in Portugal. Seit Mittag gibt es keinen Strom. Die Ausfälle haben das normale Funktionieren der Infrastruktur, der mobilen Kommunikation und der Straßen (großflächige Ampelausfälle) sowie von Bahnhöfen, Flughäfen, Unternehmen und Gebäuden beeinträchtigt. Hundert Vorfälle mit steckengebliebenen Aufzügen wurden gemeldet. Krankenhäuser spüren bisher keine Auswirkungen des Ausfalls, da sie Notstromgeneratoren verwenden, berichtet elpais.com.
Das unerwartete Ausmaß des Ausfalls, das auch Teile Frankreichs überrascht hat, führte dazu, dass der spanische Premierminister Pedro Sánchez ein Krisentreffen im Spanischen Zentrum für Netzsteuerung einberief.
Die Behörden schließen einen Cyberangriff nicht aus
Es gibt noch keine offizielle Erklärung für die Stromausfälle, aber alle Möglichkeiten, einschließlich eines möglichen Cyberangriffs, werden untersucht. Die Behörden Spaniens und Portugals analysieren die Ausfälle gemeinsam mit verschiedenen technischen Teams. Eine offizielle Stellungnahme liegt noch nicht vor.
Aufgrund der weit verbreiteten Stromausfälle auf der gesamten Iberischen Halbinsel ruft die Generaldirektion für Straßenverkehr die Bürger dazu auf, das Autofahren zu vermeiden, sofern es nicht unbedingt notwendig ist, um Unfallrisiken zu minimieren. "Der Strommangel hindert den Betrieb von Ampeln und Signalen", erklärt die Mitteilung. In bestimmten Gegenden regeln Polizisten den Verkehr manuell.
Blackout lähmte das Leben in Spanien und Portugal
Die Störung hat das städtische Leben komplett zum Erliegen gebracht. Weder U-Bahn, Hochgeschwindigkeitszüge noch Flughäfen funktionieren. Viele Menschen blieben in Aufzügen stecken und mussten befreit werden. Einkaufszentren, Museen und öffentliche Gebäude wurden evakuiert.
Restaurants, Cafés und viele Geschäfte mussten schließen. Bankautomaten funktionieren nicht, und in den Städten entstehen große Verkehrsstaus.
Der Zeitpunkt, zu dem die Stromversorgung vollständig wiederhergestellt sein wird, bleibt unklar. Laut dem spanischen Übertragungsnetzbetreiber Red Electrica könnte dies zwischen sechs und zehn Stunden dauern.
"Die Ursache des umfangreichen Netzausfalls ist derzeit unbekannt, doch es ist eine der schwerwiegendsten Situationen dieser Art in der Landesgeschichte", gab der Netzbetreiber Red Electrica am Montag bekannt.
Quelle: elpais.com