Moderne Raketen bedrängen US‑Kampfjets: Tarnkappe durchbrochen?
Die Huthi haben eines der amerikanischen F-35-Flugzeuge bedroht. Dessen Pilot musste manövrieren, um einem Treffer durch eine Flugabwehrrakete zu entgehen. Auch F-16-Flugzeuge wurden angegriffen, und das Risiko, dass diese Maschinen abgeschossen werden, wurde als hoch eingeschätzt.
Wie ist es möglich, dass Flugzeuge, die sowohl vom Hersteller als auch von den Nutzern als schwer erkennbare Maschinen dargestellt werden, den amerikanischen Piloten nicht volle Handlungsfreiheit gewähren? Der Dienst The Aviationist versucht unter anderem zu erklären, wie die F-35 angegriffen wurden.
Eine Erklärung könnte die Verwendung moderner Flugabwehrraketen durch die Huthi sein, die mit Wärmesuchern ausgestattet sind (wie in der Piorun-Rakete). Ihr Sprengkopf erkennt Wärmequellen - also z.B. Triebwerke und insbesondere Auspuffdüsen - auf die die Rakete ausgerichtet wird.
Dieses Aufspüren kann durch Leuchtköper gestört werden – pyrotechnische Lasten, die aus dem Flugzeug geworfen werden und sich bei hohen Temperaturen verbrennen, um den Sensor der Rakete zu täuschen.
Wie kann ein Tarnkappenflugzeug geortet werden?
Eine Lösung zur Einschränkung der Wirksamkeit von Leuchtköpern – möglicherweise von den Huthi eingesetzt – sind Raketen, bei denen der Sucher wie eine Wärmebildkamera funktioniert.
Dadurch "sieht" die Rakete nicht nur punktuelle Wärmequellen, sondern auch deren Form. Dies ermöglicht es, die Silhouette des Flugzeugs am Himmel zu erkennen und Leuchtköper zu ignorieren.
Diese Technik wurde wahrscheinlich in den an die Huthi gelieferten iranischen Saqr-1-Raketen verwendet, jedoch – aufgrund ihrer niedrigen Geschwindigkeit – wurden wahrscheinlich Raketen eines anderen Typs für Angriffe auf Flugzeuge eingesetzt.
IRST – Sensor zur Wärmeerkennung
Flugzeuge der 5. Generation – darunter auch die F-35 – nutzen Tarnkappentechnologie. Dies bedeutet eine verringerte Radar-, aber auch Wärmesignatur, bedingt durch zusätzlichen Schutz der Triebwerksdüsen oder Kühlung der Abgase. Eine vollständige Streuung der Wärme oder das Verbergen heißer Elemente des Flugzeugs ist jedoch nicht möglich, was die Möglichkeit seiner Erkennung bietet.
Aus diesem Grund kann der Sensor zur Erkennung von Wärmequellen auch als Ergänzung zum Radar verwendet werden – IRST-Sensoren (Infrarotsuch- und Verfolgungssysteme) sind bei vielen russischen und europäischen sowie einigen amerikanischen Flugzeugtypen zu finden.
IRST ermöglicht es, vollständig passiv – ohne emissionsverräterische Präsenz – Wärmequellen am Himmel zu erkennen, was unter optimalen Bedingungen die Erkennung von Flugzeugen aus Dutzenden Kilometern Entfernung ermöglicht.