LebensstilNächtliches Wasserlassen: Wann es mehr als nur eine Unannehmlichkeit ist

Nächtliches Wasserlassen: Wann es mehr als nur eine Unannehmlichkeit ist

Nächtliche Besuche im Badezimmer können lästig sein, sind aber nicht immer nur auf das Teetrinken vor dem Schlafengehen zurückzuführen. Ein Urologe erklärt, dass häufiges nächtliches Urinieren, auch als Nykturie bekannt, auf ernsthafte Gesundheitsprobleme hinweisen kann.

Nächtliches Toilettengehen - welches Symptom kann das sein?
Nächtliches Toilettengehen - welches Symptom kann das sein?
Bildquelle: © Adobe Stock | Pawel Kacperek

Nykturie ist der medizinische Begriff für ein Phänomen, das viele Menschen kennen: die Notwendigkeit, nachts aufzustehen, um zur Toilette zu gehen. Für manche ist es nur eine kleine Unannehmlichkeit, für andere ein Warnsignal des Körpers. Entgegen der Erwartungen liegt die Ursache nicht immer in einem Flüssigkeitsüberschuss vor dem Schlafengehen.

Wenn der Schlaf durch ein physiologisches Bedürfnis unterbrochen wird

Dr. Tobias Jäger, ein deutscher Urologe, erklärt auf dem Portal bild.de, dass häufiges nächtliches Urinieren ein Symptom einer Erkrankung sein kann – besonders, wenn es jede Nacht auftritt und den Schlaf erheblich stört.

Bei Männern ist eine der häufigsten Ursachen für Nykturie eine gutartige Prostatavergrößerung. Die Prostata, die mit dem Alter natürlich wächst, kann die Blase zusammendrücken und die Harnröhre verengen, was es erschwert, die Blase vor dem Schlafengehen vollständig zu entleeren.

Diese Erkrankung betrifft hauptsächlich Männer über 50 Jahre, aber die Symptome können auch früher auftreten, insbesondere bei Personen mit genetischer Veranlagung oder einem ungesunden Lebensstil.

Und was ist mit Frauen?

Obwohl die Prostata nur Männer betrifft, haben auch Frauen mit Nykturie zu kämpfen. Bei ihnen kann die Ursache in einer Schwächung der Beckenbodenmuskulatur liegen, was zu Inkontinenz oder Schwierigkeiten, den Urin während des Schlafs zu halten, führen kann.

Frauen nach den Wechseljahren können auch hormonelle Veränderungen erleben, die die Elastizität und Funktion des Harnsystems beeinträchtigen.

Nykturie muss nicht unbedingt durch urologische Störungen verursacht werden. Andere Ursachen sind:

- Bluthochdruck, der die nächtliche Urinproduktion der Nieren erhöht,

- Herzinsuffizienz – der Körper "entlastet" den Kreislauf, indem er Flüssigkeiten entfernt,

- Diabetes – ein Überschuss an Glukose im Blut führt zu erhöhtem Durst und häufigem Urinieren,

- Schlafapnoe – Atemstörungen führen zu einem Rückgang der Produktion von antidiuretischem Hormon.

Für Sie ausgewählt