Neuer Ansatz zur Überwachung von Weltraumschrott mit Infraschall
Wissenschaftler untersuchen die Möglichkeit, Infraschall zur Überwachung abstürzenden Weltraumschrotts zu nutzen. Neue Methoden können dabei helfen, die Flugbahnen dieser Objekte präzise zu bestimmen.
Wichtigste Informationen
- Infraschall kann bei der Verfolgung abstürzenden Weltraumschrotts helfen.
- Ein Sensorennetzwerk zur Überwachung von Kernwaffentests registriert auch Geräusche von Meteoroiden.
- Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass die Berücksichtigung der Flugbahnen der Objekte in den Analysen notwendig ist.
Jedes Jahr fallen auf die Erde Tausende Tonnen Weltraumstaub sowie etwa 50 Tonnen Meteoriten. Dazu gehört auch Weltraumschrott wie Raketenreste oder Satellitentrümmer. Wissenschaftler suchen nach neuen Methoden, um diese Objekte effektiv zu verfolgen und ihre Flugbahnen vorherzusagen.
Elizabeth Silber von den Sandia National Laboratories in den USA erforscht den Einsatz von Infraschallsensoren zur Verfolgung von Meteoroiden. Diese Sensoren erfassen Geräusche mit niedriger Frequenz, die entstehen, wenn ein Objekt in die Atmosphäre eintritt. Die von Meteoroiden erzeugten Schockwellen können über Tausende Kilometer hinweg entdeckt werden.
Allerdings wird die Analyse von Infraschallsignalen komplizierter, wenn ein Meteoroid in einem flachen Winkel in die Atmosphäre eintritt. Verschiedene Stationen können Signale aus unterschiedlichen Richtungen empfangen, was die genaue Bestimmung der Flugbahn erschwert. Forschungsergebnisse von Silber zeigen, dass bei einem Winkel von mehr als 60 Grad die Analyse präziser ist.
CTBTO-Sensorennetzwerk
Infraschallsensoren sind Teil eines Netzwerks, das von der Organisation des Vertrags über das umfassende Verbot von Kernwaffentests (CTBTO) verwaltet wird. Obwohl die Hauptaufgabe darin besteht, Kernwaffentests zu überwachen, registriert das Netzwerk auch andere Geräusche wie Gewitter oder Überschallflugzeuge.
Die auf dem Kongress der Europäischen Geowissenschaftlichen Union präsentierten Forschungsergebnisse heben die Notwendigkeit hervor, die Flugbahnen der Objekte in Infraschallanalysen zu berücksichtigen. Dies könnte zu einer besseren Verfolgung von Weltraumschrott und zum Schutz unseres Planeten vor deren Auswirkungen beitragen.