NachrichtenOrbán kritisiert EU-Strategie: Gefahr von Eskalation in Ukraine

Orbán kritisiert EU‑Strategie: Gefahr von Eskalation in Ukraine

Der ungarische Premierminister Viktor Orbán äußerte Besorgnis über die EU-Bereitschaftsstrategie und schlug vor, dass einige EU-Länder eine Eskalation des Konflikts in der Ukraine anstreben könnten.

Victor Orban beschuldigt die EU-Länder, den Konflikt zu eskalieren.
Victor Orban beschuldigt die EU-Länder, den Konflikt zu eskalieren.
Bildquelle: © Getty Images | 2025 Pier Marco Tacca
Anna Wajs-Wiejacka

Viktor Orbán kritisierte in einem Interview am Freitag im ungarischen öffentlich-rechtlichen Radio die EU-Bereitschaftsstrategie. Seiner Ansicht nach möchten einige Länder der Europäischen Union ihr Engagement im Konflikt in der Ukraine verstärken. Orbán erklärte, dass Kriegsvorbereitungen auf einen Angriffswillen hindeuten könnten.

Orbán bezog sich auf die Strategie der EU, die darauf abzielt, die Gemeinschaft besser darauf vorzubereiten, die Bürger in Krisensituationen wie Pandemien oder Kriegen effektiver zu schützen. Der ungarische Premier kritisierte die Empfehlung der Europäischen Kommission, Nahrungsmittel-, Medikamenten- und Wasservorräte für mindestens 72 Stunden anzulegen. Er bemerkte, dass ungarische Haushalte in der Regel über ausreichende Vorräte verfügen, ohne zusätzliche Lagerung zu benötigen.

Wenn sich jemand auf den Krieg vorbereitet, bedeutet das, dass er selbst angreifen will — erklärte Orbán, zitiert von der Polnischen Presseagentur.

Orbán warf der Europäischen Union schlechte Absichten vor und behauptete, die Bereitschaftsstrategie könnte ein Indiz für einen Angriffswillen sein. Er betonte, dass die Warnungen aus Brüssel vor aggressiven Handlungen Russlands unbegründet seien, da der Krieg weit von den NATO-Grenzen entfernt stattfindet. Der ungarische Premierminister betonte, dass selbst wenn Europa sich für einen Krieg entscheiden sollte, Ungarn nicht daran teilnehmen werde.

Kontroversielle Haltung

Orbán sprach auch seine Unterstützung für die amerikanische Administration aus, die seiner Meinung nach im Interesse des Friedens handelt. Er hob hervor, dass Ungarn mit der Politik der EU nicht übereinstimmt und auf die Unterstützung der Slowakei und Italiens zählen kann.

Seit Beginn der russischen Aggression in der Ukraine macht Orbán die Ukraine für den Konflikt verantwortlich und beschuldigt westliche Verbündete der Eskalation. Er weigert sich, Russland als Aggressor zu bezeichnen, und behauptet, der einzige europäische Führer zu sein, der einen Waffenstillstand anstrebt. Seine engen Beziehungen zu Wladimir Putin und häufige Besuche in Moskau erklärt er mit dem Wunsch, Frieden zu schaffen.

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