Regierungswechsel in Südkorea als Folge politischer Instabilität
Lee Jae-myung von der oppositionellen Demokratischen Partei hat die Präsidentschaftswahl in Südkorea gewonnen. Lee Jae-myung setzte sich mit 49,42 % der Stimmen durch und besiegte seinen Hauptkonkurrenten Kim Moon-soo, der 41,15 % der Stimmen erhielt.
Wenn die Vergangenheit zurückkehrt: Südkorea und der Geist der Diktatur
Yoon Suk-yeol (PPP) am 3. Dezember mit dem Ausrufen des Kriegsrechts versuchte, die liberale Opposition auszuschalten. Dieser Schritt schockierte das Land und weckte bei vielen Erinnerungen an die Diktatur vor 1987. Als Reaktion gingen über 44 Millionen Südkoreaner zur Wahl – ein klares Signal gegen autoritäre Tendenzen.
Yoon wurde am 14. Dezember durch einen Beschluss des Parlaments seines Amtes enthoben. Das Verfassungsgericht bestätigte die Amtsenthebung am 4. April
Lee Jae-myung: "Frieden ist immer billiger als Krieg"
Lee Jae-myung ist ehemaliger Menschenrechtsanwalt und Vorsitzender der Demokratischen Partei.
Seine Wahlkampagne konzentrierte sich auf die Wiederherstellung demokratischer Strukturen, wirtschaftliche Reformen und eine neue Phase des Dialogs mit Nordkorea. Als Präsident kündigte Lee umfassende Reformen in den Bereichen Wirtschaft, Nationalsicherheit und Technologiepolitik an. Besonders betonte er die Notwendigkeit, in fortschrittliche Technologien zu investieren, um Südkoreas Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und auf globale Herausforderungen zu reagieren.
Anders als üblich wird Lee das Amt ohne die übliche zweimonatige Übergangsphase übernehmen. Grund dafür ist die Amtsenthebung seines Vorgängers Yoon Suk-yeol, der nach dem Versuch, per Notstandsverordnung die Opposition auszuschalten, durch das Parlament abgesetzt wurde. Lee tritt sein Amt in einer Zeit großer Erwartungen und politischer Erneuerung an.
Die unterlegene Opposition
In der Präsidentschaftswahl trat Lee Jae-myung gegen Kim Moon-soo an, den Kandidaten des konservativen Lagers. Kim wurde von Teilen der ehemaligen Regierungspartei PPP unterstützt, doch seine Nähe zur entmachteten Präsidentschaft Yoons schwächte seine Position. Die Opposition setzte auf Stabilität und traditionelle Werte, konnte sich jedoch gegen Lees Reformkurs nicht durchsetzen.
Quelle: Onet.pl, bbc.com