Russland liefert moderne Luftabwehrsysteme an Nordkorea
Russland liefert Nordkorea Elektronikkampfausrüstung und Flugabwehrwaffen, einschließlich moderner Systeme wie Pantsir-S1. Der Bericht des Multilateral Sanctions Monitoring Team (MSMT) zeigt, dass dies eine Gegenleistung für die Unterstützung ist, die Pjöngjang Moskau im Krieg gegen die Ukraine bietet.
Das MSMT ist ein internationales Überwachungsteam für Sanktionen gegen Nordkorea, das im Oktober 2024 ins Leben gerufen wurde. Nach seinen Erkenntnissen hat Pjöngjang bereits rund 9 Millionen Munitionsstücke an Moskau geliefert – vor allem Artilleriegeschosse im Kaliber 122 mm und 152 mm, die für Putins Armee von entscheidender Bedeutung sind. Darüber hinaus wurden Mehrfachraketenwerfer im Kaliber 240 mm sowie weitreichende Panzerhaubitzen mit 170 mm übergeben. Dies geschah jedoch nicht unentgeltlich.
Russland rüstet Nordkorea auf
Den Erkenntnissen des MSMT zufolge liefert Moskau im Gegenzug für diese Unterstützung Waffen an Nordkorea – darunter Ausrüstung, die dem Regime von Kim Jong Un besonders fehlt. Seit November 2024 erhält Nordkorea fortschrittliche elektronische Kriegstechnologie sowie Flugabwehrsysteme, darunter eine nicht näher bezifferte Anzahl von Pantsir-S1-Systemen.
"Die Stationierung der Pantsir-S1-Systeme verschafft Nordkorea ein deutlich modernisierteres Luftabwehrsystem im Vergleich zu den derzeit vorhandenen älteren russischen Modellen sowie den inländisch produzierten Systemen, die bislang noch nicht einsatzbereit sind", heißt es im MSMT-Bericht.
Eines der besseren Flugabwehrsysteme der Russen
Der Pantsir-S1 ist eines der modernsten Flugabwehrsysteme aus russischer Produktion. Seine Einführung begann in den 1990er-Jahren, und er gilt als so zuverlässig, dass er unter anderem zum Schutz Moskaus sowie der Residenz von Wladimir Putin in Sotschi eingesetzt wird.
Zur Standardausrüstung gehören zwölf Boden-Luft-Raketen des Typs 57E6 oder 57E6-E, mit denen Ziele in einer Reichweite von bis zu 20 Kilometern und in Höhen von bis zu 15 Kilometern abgefangen werden können. Ergänzt wird das System durch zwei automatische 30-mm-Kanonen des Typs 2A38M mit einer effektiven Reichweite von etwa 4 Kilometern.
Dies ist jedoch nicht die einzige Form der Kompensation, die Pjöngjang aus Moskau erhält. Beide Regime halten ihre Zusammenarbeit weitgehend geheim. Inoffiziellen Berichten zufolge unterstützen russische Stellen Nordkorea bei der Entwicklung eines AWACS-Flugzeugs. Zudem könnten sie bald das veraltete nordkoreanische Luftwaffensystem durch die Lieferung von MiG-29- und Su-27-Kampfjets wiederbeleben.