Russland versammelt strategische Bomber in Ostsibirien: Provokation?
Die Analyse der Satellitenbilder der Basis Biełaja hat gezeigt, dass die Russen dort bis zu 42 Tu-22M3-Bomber versammelt haben. Analysten von Defense Express weisen darauf hin, dass dies über 80 % der gesamten russischen Flotte dieses Flugzeugtyps ausmacht und nennen mögliche Gründe für diese besorgniserregenden und bisher unbekannten Bewegungen.
Auch unter Berücksichtigung anderer jüngster Bewegungen der russischen Luftfahrt bemerken Analysten von Defense Express, dass Russland einen erheblichen Teil seiner gesamten strategischen Luftflotte in der Basis Biełaja konzentriert hat. Diese liegt in Ostsibirien, etwa 85 km von Irkutsk entfernt.
Verdächtige Bewegungen russischer Bomber
Zusätzlich zu den Tu-22M3 sind in der Basis Biełaja jetzt auch andere Bomber stationiert, darunter sieben Tu-95MS und sieben Tu-160. Die Ansammlung einer so großen Anzahl strategischer Flugzeuge an einem Ort ist nach Meinung der Analysten sehr ungewöhnlich.
Außerdem wurden in der ersten Hälfte des Mai auf dem besprochenen Stützpunkt 26 MiG-31-Flugzeuge registriert, darunter einige MiG-31K-Versionen, die Hyperschallraketen Ch-47 Kindżał tragen können. Darüber hinaus befinden sich in der Basis Biełaja derzeit auch Transportflugzeuge wie die An-26, An-12 und An-124, die die Russen wahrscheinlich zum Transport ihres gefährlichsten Arsenals nutzen, darunter Marschflugkörper.
Ziel der russischen Aktionen
Die Veränderungen in der Anzahl der Flugzeuge in der Basis Biełaja sind häufig, aber das derzeitige Ausmaß der Bewegungen ist außergewöhnlich groß. Nach Ansicht der Analysten könnte diese Konzentration strategischer Bomber an einem Ort dazu dienen, die Ukraine und den Westen hinsichtlich der operativen Strategie der russischen Luftwaffe zu täuschen. Solche Manöver könnten die Erfolgschancen bei zukünftigen Angriffen auf die kritische Infrastruktur der Ukraine erhöhen.
Die Basis Biełaja ist 4.500 km von der Ukraine entfernt, was es den Ukrainern unmöglich macht, diese mit ihren Langstreckenwaffen anzugreifen. Sie haben bereits viele russische Objekte angegriffen, jedoch hauptsächlich solche, die nicht weiter als 1.000 km von der Grenze entfernt sind. Anfang dieses Jahres bestätigte Präsident Wolodymyr Selenskyj, dass eine neue Drohne mit einer Reichweite von 3.000 km erfolgreich getestet wurde. Selbst ihr möglicher Einsatz würde jedoch die Basis Biełaja nicht gefährden.