Russland warnt: Taurus-Raketenlieferung eskaliert Ukraine-Konflikt
Russland hat seine Besorgnis über die Pläne Deutschlands geäußert, der Ukraine Taurus-Raketen zu liefern. Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, betonte, dass der Einsatz dieser Raketen gegen russische Ziele als direkte Beteiligung Deutschlands an dem Konflikt angesehen würde, berichtet Defense Romania.
Berlin erwägt die Lieferung von Taurus-Raketen. Diese Information wurde von Friedrich Merz, einem potenziellen Kanzlerkandidaten Deutschlands, übermittelt, der gleichzeitig betonte, dass dies in Absprache mit den europäischen Partnern erfolgen müsste. Merz schlug auch vor, dass diese Art von Waffe für Angriffe auf Ziele wie die Kertsch-Brücke, die Russland und die Krim verbindet, eingesetzt werden könnte. Sein Vorgänger, Olaf Scholz, war gegen die Übergabe dieser Waffen an die Ukraine.
Taurus für die Ukraine
Die Entscheidung bezüglich der Taurus-Raketen hat in Moskau heftige Reaktionen ausgelöst, wo vor möglichen Konsequenzen gewarnt wird. Sacharowa hob hervor, dass der Einsatz dieser Raketen die Unterstützung der deutschen Streitkräfte erfordern würde. Der Kreml warnt vor einer Eskalation. Russland hat bereits zuvor seine Besorgnis über Waffenlieferungen an die Ukraine geäußert, darunter amerikanische ATACMS-Raketen und britische Storm Shadow. Nach ihrem Einsatz durch Kiew reagierte Moskau mit einem Test der neuen hyperschnellen Rakete Oreschnik, erinnert Defense Romania.
Es sei darauf hingewiesen, dass die Marschflugkörper Taurus KEPD 350 zu den technologisch fortschrittlichsten Angriffsmitteln gehören, die derzeit in den Arsenalen der NATO-Staaten verfügbar sind. Sie wurden im Rahmen einer deutsch-schwedischen Zusammenarbeit von der Firma Taurus Systems GmbH entwickelt und sind für die präzise Zerstörung stark geschützter Ziele weit hinter der Frontlinie konzipiert.
Taurus-Raketen sind Stand-off-Waffen, die von Flugzeugen wie Tornado, Eurofighter Typhoon und, nach entsprechenden Modifikationen, auch von F-16 abgefeuert werden können – denselben, die die Ukraine von westlichen Verbündeten erhält. Ihre Reichweite beträgt bis zu 500 Kilometer, was es ermöglicht, strategische Ziele wie Brücken, Kommandozentralen, Treibstoff- und Munitionslager sowie Flugplätze anzugreifen, ohne in die Reichweite der russischen Luftverteidigung zu gelangen.
Eines der entscheidenden Merkmale der Taurus-Raketen ist ihre Fähigkeit, in sehr niedriger Höhe zu fliegen, wodurch sie gegnerische Radare und Erkennungssysteme umgehen können. Das integrierte Navigationssystem basiert auf einer Kombination von GPS-Daten, Inertialsystemen und Geländekartierung, was außergewöhnlich präzise Schläge selbst unter Bedingungen von Satellitensignalstörungen ermöglicht. Der Gefechtskopf vom Typ Mephisto, der etwa 480 Kilogramm wiegt, wurde entwickelt, um sich durch dicke Schichten von Beton oder Erde zu bohren, wodurch Taurus in der Lage ist, sogar gut befestigte unterirdische Anlagen zu zerstören.