Schweiz erlaubt Verkauf von Leopard-Panzern mit Ukraine-Verbot
Wie Schweizer und deutsche Medien berichten, hat die Regierung in Bern dem Verkauf von Leopard-1A5-Panzern zugestimmt, die dem Unternehmen RUAG gehören und seit Jahren in einem Lager in Italien gelagert werden. Es wurde jedoch festgelegt, dass der Käufer diese nicht in die Ukraine weitergeben darf.
Die Möglichkeit, diese Panzer an die Ukraine zu transferieren, wurde bereits im Jahr 2023 öffentlich diskutiert. Das Schweizer Unternehmen plante, sie nach Deutschland zu verkaufen, wo sie nach einer Renovierung an ukrainische Soldaten übergeben werden könnten. Die Regierung in Bern verhinderte dies jedoch unter Berufung auf die Neutralität der Schweiz.
Fast einhundert Leopard-1A5-Panzer zum Verkauf
Anfang Mai gab es Berichte, dass RUAG einen erneuten Versuch unternommen hatte, 96 Leopard 1A5-Panzer zu verkaufen. Diesmal war der Versuch erfolgreicher. Das Nachrichtenportal der Zeitung "Blick" berichtete am Mittwoch, dem 28. Mai, dass der Bundesrat bereits grünes Licht für den Verkauf von 71 der 96 Panzer gegeben hat. Für die verbleibenden 25 Fahrzeuge gibt es noch rechtliche Streitigkeiten. RUAG muss nachweisen, dass sie deren alleiniger Eigentümer ist. Gelingt dies, können auch diese verkauft werden.
"Auch für diese 25 Fahrzeuge ist eine Kaufoption vorgesehen, die genutzt werden kann, sobald die rechtliche Situation geklärt ist", erklärt RUAG in einer Mitteilung.
Wichtig ist, dass diesmal deutlich festgelegt wurde, dass die Panzer nicht an die Ukraine weitergegeben werden dürfen. Diese Einschränkung wurde in den Vertrag mit dem deutschen Konzern Rheinmetall aufgenommen und erfüllt somit die rechtlichen Anforderungen der Schweiz.
"Nachdem der Bundesrat im Juni 2023 den Verkauf nach Deutschland mit dem Ziel der späteren Übergabe an die Ukraine verboten hatte, wurde eine neue Lösung gefunden. Diesmal ist die Transaktion möglich – die Transferklausel in die Ukraine wurde vertraglich ausgeschlossen, was eine strikte Einhaltung der Schweizer Exportgesetze für Rüstungsgüter ermöglicht", schrieb das Nachrichtenportal der Zeitung "Blick".
RUAG verfügt über Leopard-1A5-Panzer, die einst zur italienischen Armee gehörten. Alle Panzer werden in Italien auf einem RUAG-eigenen Gelände gelagert. Ihr technischer Zustand ist fraglich, da die Ausrüstung die ganze Zeit im Freien unter Planen gelagert war.
Der Krieg in der Ukraine hat gezeigt, dass ein funktionstüchtiger Leopard 1A5 in modernen bewaffneten Konflikten nützlich sein kann. Es handelt sich um einen Panzer aus den 1990er Jahren, ausgestattet mit einer 105-mm-Kanone und einem Feuerleitsystem EMES 18. Letzteres verschafft ihm einen Vorteil gegenüber postsowjetischen Konkurrenten ohne Wärmebildsystem. Ukrainische Soldaten haben dies mehrfach betont. Sie loben auch die Leopard 1A5 für ihre Mobilität, Wendigkeit und einfache Handhabung.