TechnikSchwermetalle bedrohen Ackerbau: Gefahr für Mensch und Umwelt

Schwermetalle bedrohen Ackerbau: Gefahr für Mensch und Umwelt

Die globale Landwirtschaft steht vor einer großen Herausforderung. Wissenschaftler schlagen Alarm wegen der Bodenverschmutzung und des Eindringens von Substanzen wie Arsen, Blei oder Kadmium in die Lebensmittel. Laut den neuesten Analysen enthalten sogar 17 % der weltweiten Ackerflächen Schwermetalle.

Ein Sechstel der Ackerflächen weltweit ist mit Arsen, Kadmium oder Blei verseucht. Eine neue wissenschaftliche Studie wurde 2025 in "Science" veröffentlicht.
Ein Sechstel der Ackerflächen weltweit ist mit Arsen, Kadmium oder Blei verseucht. Eine neue wissenschaftliche Studie wurde 2025 in "Science" veröffentlicht.
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Die globale Landwirtschaft kämpft mit einem ernsthaften ökologischen Problem. Wie aus einer Analyse hervorgeht, die von Wissenschaftlern für die American Association for the Advancement of Science (AAAS) durchgeführt und in der wissenschaftlichen Zeitschrift "Science" veröffentlicht wurde, sind bis zu 2,42 Millionen Hektar Böden weltweit mit toxischen Schwermetallen belastet. Das entspricht einem Sechstel der weltweiten Anbauflächen. Diese alarmierenden Daten haben schwerwiegende Konsequenzen für die Umwelt und die öffentliche Gesundheit.

Sie analysierten über 1000 regionale Studien aus der ganzen Welt

Ein Forscherteam bestehend aus Deyi Hou, Xiyue Jia, Liuwei Wang, Steve P. McGrath, Yong-Guan Zhu, Qing Hu, Fang-Jie Zhao, Michael S. Bank, David O’Connor und Jerome Nriagu sammelte Daten aus über 1000 regionalen Studien weltweit, auch mithilfe von maschinellem Lernen.

"Diese Karte veranschaulicht, dass die Metallverschmutzung unabhängig von menschlichen Grenzen ist. Um dieses Problem zu lösen, müssen die Länder zusammenarbeiten", sagte Dr. Liz Rylott, Dozentin am Fachbereich Biologie der Universität York, gegenüber "The Guardian". "Diese Entdeckungen offenbaren ein zutiefst beunruhigendes Ausmaß, in dem diese natürlichen Gifte unsere Böden kontaminieren, in unsere Lebensmittel und Wasser gelangen und unsere Gesundheit und unsere Umwelt beeinflussen", kommentierte die Expertin.

Welche Metalle verschmutzen die Böden?

Untersuchungen haben gezeigt, dass etwa 14-17 % der Ackerflächen auf unserem Planeten mit Metallen wie Arsen, Kadmium, Kobalt, Chrom, Kupfer, Nickel oder Blei kontaminiert sind. Die Konzentrationen dieser Substanzen überschreiten die Sicherheitsgrenzen, was eine Bedrohung für die Qualität der Ernten und die öffentliche Gesundheit darstellt. Dr. Liz Rylott von der Universität York betont, dass Schwermetalle zu Hautveränderungen, Störungen der Nerven- und Organfunktionen sowie zu Krebs führen können.

Die Quelle der Verschmutzung sind sowohl natürliche Faktoren als auch menschliche Aktivitäten. Die Auswirkungen der Verschmutzung sind langanhaltend und umfassen Risiken für Ökosysteme, Ertragsminderungen und Gefahren für die Wasserqualität. Bioakkumulation in Nutztieren gefährdet zusätzlich die Lebensmittelsicherheit.

Das Problem wird sich weiter verschärfen

Angesichts der steigenden Nachfrage nach seltenen Erden zur Produktion grüner Technologien warnen Wissenschaftler davor, dass sich das Problem verschärfen wird. Zwischen 900 Millionen und 1,4 Milliarden Menschen weltweit leben in Gebieten mit hohem Risiko der Metallverschmutzung. Kadmium ist das am weitesten verbreitete toxische Metall, insbesondere in Süd- und Ostasien, im Nahen Osten sowie in Afrika.

Dr. Rylott weist auch darauf hin, dass das Problem der Schwermetallverschmutzung die Landesgrenzen überschreitet und internationale Zusammenarbeit erfordert. Die Auswirkungen betreffen vor allem Länder mit niedrigen und mittleren Einkommen und verschärfen das Armutsproblem. Der Einfluss dieser kontaminierten Ernten, die in globale Lebensmittelsysteme gelangen, ist nicht immer offensichtlich, fügte die Expertin hinzu.

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