NachrichtenSibirien brennt: Bewohner kämpfen ohne Hilfe gegen Flammenmeer

Sibirien brennt: Bewohner kämpfen ohne Hilfe gegen Flammenmeer

Sibirien kämpft erneut mit einer Welle von Bränden, die die Bewohner der Region schwer treffen. Angesichts fehlender Unterstützung von Seiten der Behörden versuchen die Menschen, ihre Häuser und ihr Hab und Gut selbst zu schützen.

Władimir Putin
Władimir Putin
Bildquelle: © EPA, PAP | ALEXEI DANICHEV/SPUTNIK/KREMLIN / POOL

April brachte Hurrikane nach Sibirien, die Regionen wie Kuzbass, die Republik Altai, Chakassien, Nowosibirsk und Irkutsk heimsuchten. Wie der Onet-Dienst berichtet, verursachten starke Winde Unterbrechungen in der Strom- und Wasserversorgung und lösten Staubstürme aus, die zu Bränden führten. Die Bewohner organisieren sich selbst, um gegen die Bedrohung anzukämpfen, erinnert an die Tragödie von 2015.

Viele wie Walentina haben ihre Häuser verloren. Ein Feuer, das bei den Nachbarn ausbrach, verbreitete sich schnell auf ihr Grundstück. "Wir sahen große Funken oder Flammen fliegen – das Haus stand in Flammen", erzählte die Frau dem Onet-Dienst. Die Feuerwehr kam mit Verspätung und ohne Wasser an, was eine effektive Brandbekämpfung unmöglich machte. Walentinas Familie verlor alles, was sie gerade erst renoviert hatten.

Oksana, eine andere Betroffene, erinnert sich an die dramatischen Momente, als ihr Haus in Flammen stand: "Als ich auf die Straße rannte, stand alles in Flammen, der Hund bellte verzweifelt — er starb in seiner Hütte vor den Augen meiner Kinder", erinnert sie sich.

Die Behörden versprechen Hilfe, aber handeln nicht

Die Behörden versprechen finanzielle Unterstützung für die Betroffenen, aber die Bewohner sind sich nicht sicher, ob sie diese tatsächlich erhalten werden. Walentina befürchtet, dass das hohe Einkommen ihres Mannes der Grund für eine mögliche Ablehnung der Entschädigung sein könnte. Sie berichtete, dass sie ins Büro des Bürgermeisters ging, und Beamte versprachen, eine vorübergehende Unterkunft bereitzustellen, doch wie sie hinzufügte: "Bis jetzt gibt es keine solchen Wohnungen".

Angesichts fehlender Unterstützung von Seiten der Behörden organisieren sich die Bewohner selbst. Wladimir, einer der Betroffenen, beschreibt, wie über 100 Menschen aus umliegenden Dörfern kamen, um bei der Brandbekämpfung zu helfen. "Die Menschen sind sensibilisiert. Sie erwarten nicht, dass jemand anders kommt. Jeder nimmt, was er kann, irgendein improvisiertes Gerät, sogar leere Eimer", zitiert Onet seine Worte.

Trotz der schwierigen Bedingungen zeigen die Bewohner Sibiriens außergewöhnliche Solidarität und Entschlossenheit im Kampf gegen die Naturgewalt. Die Behörden von Chakassien versichern, dass die Lage unter Kontrolle sei, aber die Bewohner wissen, dass sie vor allem auf sich selbst zählen können.

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