Stromausfall in Südeuropa: Milliardenverluste drohen
Ein Stromausfall lähmte den Straßenverkehr, legte Flugzeuge lahm, stoppte den Zugverkehr, schloss viele Menschen in Aufzügen und U-Bahn-Wagen ein und verhinderte zudem Telefonkontakte. In Spanien zählt man die Verluste nach dem Stromausfall, doch es ist bereits klar, dass sie enorm sein werden.
Das kontinentale Spanien und Teile Portugals sowie Frankreichs erlebten am Montag einen massiven Stromausfall.
"Ein gewaltiger Stromausfall, der am Montag einen großen Teil Spaniens ohne Strom ließ und das tägliche Leben lähmte, verursachte nicht nur Staus, Angst und Verwirrung, sondern bedeutet auch wirtschaftliche Verluste, die im schlimmsten Fall maximal 4,5 Milliarden Euro (4,2 Milliarden Franken) betragen könnten", informiert elpais.com.
Der spanische Netzbetreiber Red Electrica kündigte am Dienstagmorgen an, dass die Stromversorgung in fast 90 % des kontinentale Spaniens wiederhergestellt wurde.
Großer Ausfall in Spanien. Verluste werden gezählt
Laut dem Betreiber hatte der Montags-Blackout in ganz Spanien eine "außergewöhnliche und einmalige" Dimension und war der schwerwiegendste derartige Ausfall in der Geschichte des Landes. Seine Ursache bleibt weiterhin unbekannt.
Wir haben plötzlich innerhalb von fünf Sekunden 15 GW verloren, was etwa 60 % der Leistung im System entspricht. Wir wissen noch nicht, was dazu geführt hat", sagte der spanische Premierminister Pedro Sanchez am späten Montagabend auf einer Pressekonferenz.
Wie Experten im Gespräch mit der Zeitung "El País" betonen, kann der maximale potenzielle Einfluss des Ausfalls dem BIP entsprechen, das von der spanischen Wirtschaft an einem typischen Tag erzeugt wird.
Reaktion der Europäischen Kommission
Die Europäische Kommission bleibt in Kontakt mit den Behörden Spaniens und Portugals sowie den europäischen Betreibern, die für die Übertragung von elektrischer Energie verantwortlich sind (ENTSO-E), um die Ursache des Stromausfalls in diesen Ländern und seine Konsequenzen zu verstehen, informierte die Sprecherin der Kommission.
Die Kommission kündigte auch an, dass sie die Situation weiterhin überwachen und den effektiven Informationsaustausch zwischen allen beteiligten Parteien sicherstellen wird.
Die Sprecherin der Kommission, Paula Pinho, versicherte zudem, dass in Übereinstimmung mit den geltenden Vorschriften der EU, wie dem Notfallcode und dem Wiederherstellungscode des Netzes, Protokolle vorhanden sind, die darauf abzielen, die Funktionalität des Systems wiederherzustellen.