Tesco testet VAR‑Technologie: Kunde fühlt sich überwacht
In einigen britischen Tesco-Geschäften wurde eine neue Technologie eingeführt, die sofort Vergleiche mit dem VAR-System aus dem Fußball hervorgerufen hat. Kameras, die über den Selbstbedienungskassen installiert sind, sollen helfen, Diebstahlsversuche zu erkennen, und zeigen dem Kunden eine "Wiederholung" des Videos, wenn ein Produkt nicht korrekt gescannt wurde. Empörte Reaktionen bleiben nicht aus.
Die BBC berichtet, dass durch das neue System manchmal die Nachricht auf dem Bildschirm erscheint: "Das letzte Produkt wurde nicht korrekt gescannt. Entfernen Sie es aus dem Verpackungsbereich und versuchen Sie es erneut." Ein Video, das die Funktionsweise des Systems zeigt, wurde auf dem Instagram-Profil BriBantz veröffentlicht, wo es knapp 4 Millionen Mal angesehen wurde.
Theoretisch soll die Neuerung das Einkaufserlebnis verbessern, praktisch fühlen sich jedoch viele Kunden belästigt.
Entscheidung VAR: Thunfisch nicht gezählt – witzelte ein Nutzer auf Instagram. – Klare Abseitsposition – lachte ein anderer.
Die neue Technologie ist eine Antwort auf das wachsende Problem von Ladendiebstählen in Großbritannien. Laut Daten des Office for National Statistics wurden im Jahr 2024 in England und Wales bis zu 516.971 solcher Verbrechen verzeichnet – 20 % mehr als im Vorjahr.
Der britische Einzelhandelsverband schätzt hingegen, dass in den 12 Monaten bis September 2024 etwa 20,4 Millionen Ladendiebstähle registriert wurden, was die Unternehmer 2 Milliarden Pfund (2,2 Milliarden Franken) kostete.
"Überwachende Technologien"
Übrigens ist Tesco nicht das einzige Unternehmen, das solche Systeme einsetzt – die Kette Sainsbury’s hat ähnliche Systeme eingeführt. Einige Kunden beschweren sich jedoch, dass die Technologie zu invasiv sei und ehrliche Kunden sich wie Verdächtige behandelt fühlen.
Ja, im Laden gibt es immer Kameras, aber das ist schon übertrieben. Wenn die Geschäfte so empfindlich sind, sollten sie zu Kassen mit Mitarbeitern zurückkehren, anstatt in überwachende Technologien zu investieren – beschwert sich Heather, eine 30-jährige Kundin aus Nottingham, im Netz.
Wer hat Zugang zu diesen Daten? Werden sie der Polizei zur Verfügung gestellt? Sind Kinder vom System ausgeschlossen? Werden meine Daten verkauft? Wir brauchen Antworten! – fordert John O'Reilly, ein 28-jähriger Spieleentwickler aus Woolwich.