Unheimliche Parasiten: Schweineschwänzchen im Südpolarmeer entdeckt
Wissenschaftler haben ungewöhnliche Parasiten auf dem Kopf eines Tiefseefisches gefilmt, die wie Schweineschwänzchen aussehen. Dies ist eine neue Entdeckung aus den Tiefen des Ozeans im Gebiet der Südlichen Sandwichinseln, einem Archipel von elf Vulkaninseln im südlichen Atlantik.
Im Rahmen einer Forschungsexpedition im Gebiet der Südlichen Sandwichinseln haben Wissenschaftler ein bemerkenswertes Phänomen aufgezeichnet. Auf dem Kopf eines Tiefseefisches der Gattung Macrourus, bekannt als Grenadier, wurden zwei Parasiten der Art Lophoura szidati entdeckt. In einem Video, das das Schmidt Ocean Institute in einem Facebook-Post geteilt hat, sind zwei kleine Krebstiere zu sehen, die sich auf beiden Seiten des Kopfes des Wirts befinden.
Ein außergewöhnlicher Fund auf dem Kopf eines Tiefseefisches
„Diese Parasiten ernähren sich von Blut und Körperflüssigkeiten ihres Wirts, indem sie Mundwerkzeuge verwenden, um in die Muskeln des Fisches einzudringen“, erklärte James Bernot, ein Evolutionsbiologe vom Smithsonian National Museum of Natural History, gegenüber dem Portal „Live Science“.
Parasiten ernähren sich von ihrem Wirt
Lophoura szidati gehört zur Familie Sphyriidae und kommt häufig auf Fischen der Gattung Macrourus in den Gewässern der Antarktis vor. „Diese Copepoden sind Mesoparasiten, was bedeutet, dass sie teilweise innerhalb und teilweise außerhalb ihres Wirts leben“, beschreibt Bernot. Das Video zeigt, wie der mittlere und hintere Teil der Parasiten aus dem Fisch herausragt, während der vordere Teil ihres Körpers in den Muskeln eingebettet ist.
Diese Parasiten durchlaufen mehrere Entwicklungsstadien. „Copepoden sind erstaunlich gute Mütter für Wirbellose“, bemerkte Bernot. Sie tragen ihre Eier in Säcken, die an ihrem Körper befestigt sind, bis die Larven schlüpfen. Diese durchlaufen dann mehrere Larvenstadien, bevor sie ihren eigenen Wirt finden. Obwohl über ihren Lebenszyklus wenig bekannt ist, können diese Parasiten mehrere Monate leben, und selbst nach ihrem Tod können die Überreste ihrer Körper jahrelang im Wirt verbleiben.
Erwähnenswert ist, dass das Wissen über Parasiten von Tiefseefischen in den Gewässern der Antarktis begrenzt ist, was diese Entdeckung für Wissenschaftler, die die ozeanische Biodiversität erforschen, besonders wertvoll macht.