USA lockern Sanktionen gegen Syrien für 180 Tage: Neuanfang?
Das US-Finanzministerium erteilte am Freitag eine spezielle Genehmigung, die sogenannte Lizenz GL25, zur Handelsabwicklung mit der Übergangsregierung Syriens unter der Leitung von Präsident Ahmed al-Sharaa sowie mit der Zentralbank und staatlichen syrischen Unternehmen, wie die Nachrichtenagentur AP meldete.
Der US-Außenminister Marco Rubio setzte zudem für 180 Tage einen Teil der Sanktionen aus, die sich aus dem sogenannten Caesar-Gesetz ergeben. Dies geschah, um zu verhindern, dass Sanktionen Investitionen behindern, und um den Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Strom, Energie, Wasser und Abwasser zu erleichtern. Es soll auch humanitäre Maßnahmen unterstützen.
Die Trump-Administration betonte, dass diese Schritte mit der Politik des Präsidenten "America First" im Einklang stehen. Sie sollen neue Beziehungen zwischen Syrien und Amerika schaffen.
Die Nachrichtenagentur Reuters merkt an, dass die Aufhebung der Sanktionen an Bedingungen geknüpft ist, die Trump Präsident al-Sharaa während eines Treffens in Riad vorgestellt haben soll. Syrien muss alle ausländischen Kämpfer ausweisen und – wie Trump es formulierte – "palästinensische Terroristen" deportieren sowie den USA im Kampf gegen die Wiederauferstehung der Terrororganisation Islamischer Staat (ISIS) helfen.
Das syrische Außenministerium bewertete die Maßnahmen der US-Administration zur Aufhebung der 2011 verhängten Sanktionen positiv und sieht sie als einen Schritt in die richtige Richtung, um die Leiden der Menschen und wirtschaftlichen Probleme zu lindern. Gleichzeitig drückte Syrien den Wunsch nach Zusammenarbeit mit anderen Ländern auf der Basis gegenseitigen Respekts und ohne Einmischung in seine Angelegenheiten aus.
Washington hofft, dass die Lockerung der Beschränkungen die Arbeit humanitärer Organisationen erleichtert, ausländische Investitionen und Handel fördert sowie den Wiederaufbau Syriens unterstützt. Dennoch weist Reuters darauf hin, dass die seit vielen Jahren bestehenden Sanktionen und die Möglichkeit, sie erneut zu verhängen, weiterhin Unsicherheiten bei amerikanischen Privatunternehmen hinsichtlich Investitionen in den Wiederaufbau Syriens verursachen könnten.