Vogelbeere: Vom giftigen Snack zur kulinarischen Delikatesse
Auf die orangen Früchte des beliebten Baumes müssen wir noch etwas warten. Dennoch lohnt es sich schon jetzt, seine Einstellung zu ändern. Die Früchte sind nicht nur für Bastelarbeiten der Kleinen geeignet, sondern auch als kulinarische Bereicherung – zu Fleisch, Pasteten und Käse. Roh können sie giftig sein, aber nach entsprechender Verarbeitung sind sie äußerst wertvoll für den Körper.
In Deutschland findet man die Bäume der Vogelbeere in jedem Park. Die harten orangen Früchte erscheinen schon Ende August und kündigen den nahenden Herbst an. Ich erinnere mich, wie ich als kleines Mädchen Perlen daraus machte und so meine Präzision und mathematischen Fähigkeiten übte. Manchmal machte meine Mutter aus der Vogelbeere einen Likör, aber viele Früchte wurden verschwendet, weil kaum jemand wusste, was man daraus machen kann.
Rohe Früchte sind giftig
Die Vogelbeere ist voller Nährwerte – sie enthält viel Vitamin C, A und E. Sie unterstützt somit die Immunität des Körpers, fördert eine gesunde Sehkraft und das jugendliche Aussehen der Haut und hat auch einen positiven Einfluss auf den Zustand von Haaren und Nägeln. Dank ihres Pektingehalts unterstützen die Vogelbeeren auch die Verdauungsprozesse. Sie vermitteln ein Sättigungsgefühl und entgiften den Darm.
Rohe Beeren sind hingegen nur für Vögel sicher, denen sie häufig als Nahrung dienen. Für Menschen kann dieser Snack unangenehme Beschwerden im Verdauungstrakt verursachen – von Übelkeit und starkem Bauchschmerz bis hin zu Erbrechen oder Durchfall. Verantwortlich dafür ist die Parasorbinsäure, die den Verdauungstrakt reizen und in größeren Mengen sogar die Nieren schädigen kann.
Die Wärmebehandlung ist entscheidend
Erst nach dem Kochen oder Einfrieren der Früchte wird die gefährliche Parasorbinsäure in die für die Gesundheit unbedenkliche Sorbinsäure umgewandelt. Durch die Zugabe von anderen Früchten und Gewürzen erhält die Vogelbeere einen süßen Geschmack, wobei der hohe Säuregehalt erhalten bleibt. Die daraus hergestellte Marmelade oder Konfitüre kann es problemlos mit Cranberries zu Oscypek oder Pastete aufnehmen.
Rezept für Vogelbeermarmelade
Die Vogelbeeren für die Verarbeitung sollten am besten Ende der Saison, also Ende September und Anfang Oktober, gesammelt werden. Es lohnt sich, die Früchte für 2-3 Tage einzufrieren, um die unangenehme Bitterkeit effektiv zu beseitigen.
Zutaten:
- 1 kg essbare reife Vogelbeeren
- 600 g Zucker
- 0,5 kg Äpfel
- 0,5 kg Birnen
- 100 ml Wasser
- 1 Esslöffel geriebener Ingwer
Zubereitung:
- Begießen Sie die gefrorenen Vogelbeeren mit kochendem Wasser und lassen Sie sie 10 Minuten stehen. Anschließend die Früchte abtropfen lassen und in einen Topf mit dickem Boden geben. Zucker und eine halbe Tasse Wasser hinzufügen. Ca. 30 Minuten schmoren, dabei die Vogelbeeren gelegentlich umrühren, damit sie nicht anbrennen.
- Äpfel und Birnen gründlich waschen, schälen und das Kerngehäuse entfernen. Die Früchte in kleine Stücke schneiden und zu den Vogelbeeren geben. Den geriebenen Ingwer hinzufügen. Alles mischen und ca. 2-3 Stunden schmoren lassen. Denken Sie daran, alle paar Minuten umzurühren.
- Die heiße Marmelade in saubere und ausgekochte Gläser füllen. Gut verschließen und nach dem Abkühlen in kochendem Wasser oder im Ofen pasteurisieren.