Azow-Brigade und ihre T‑80U: Die gepanzerte Speerspitze im Einsatz
Soldaten der Azow-Brigade rühmen sich mit T-80U-Panzern und deren Modifikationen, die ihre Überlebensfähigkeit erheblich steigern. Wir präsentieren die Spitzenleistung dieses Panzers aus der Zeit der UdSSR.
Die Brigade "Azow" gehört trotz ideologischer Kontroversen zu den motiviertesten und am besten geführten Einheiten in der Ukraine. Aus diesem Grund werden ihre Bataillone oft an die gefährlichsten Frontabschnitte entsandt, um eingeschlossene ukrainische Einheiten zu entlasten.
Zu diesem Zweck erhält die Einheit die bestmögliche Ausrüstung, zu der auch die T-80U-Panzer zählen. Diese übertreffen in Leistung und Schutz die meisten Modelle der T-72- oder T-64-Familie, mit denen die ukrainischen Panzerbesatzungen größtenteils vertraut sind. Westliche Panzer wie der Leopard 2 oder der M1A1 Abrams wurden meist an neue Einheiten abgegeben, die von Grund auf neu ausgebildet werden.
Soldaten der 12. Brigade "Azow" sprachen im Interview mit dem Portal Militarnyj über ihre Erfahrungen vom Umstieg vom T-64 auf den T-80U sowie über die vorgenommenen Änderungen. Navin, der als Stellvertreter in der 1. Kompanie des 2. Panzerzuges der 12. Brigade dient, lobt die neuen Panzer sehr und beschreibt sie als eine echte Sturmmaschine im Vergleich zu anderen Panzern, die er als Spielzeuge betrachtet.
Besonders schätzt er die ausgezeichnete Mobilität des Panzers sowie dessen Rückwärtsgeschwindigkeit im Vergleich zu Panzern der T-72-Familie, deren maximale Rückwärtsgeschwindigkeit nur 5 km/h beträgt. Der Ukrainer lobt auch die Leistung der Gasturbine GTD-1250, da sie doppelt so leistungsstark ist wie der Motor des T-64 bei ähnlichem Gewicht.
Er erwähnte jedoch, dass die Fahrer der T-64-Panzer anfangs nicht begeistert vom Umstieg auf den T-80U waren, sich nach der Eingewöhnung jedoch niemand mehr zu den älteren Modellen zurückwünschte.
T-80U - die gepanzerte Speerspitze der UdSSR
Die T-80U-Panzer wurden Ende der 1980er Jahre als Weiterentwicklung des T-80BV entwickelt. Im Vergleich dazu zeichnen sie sich durch einen besseren Turm mit werkseitigem reaktivem Kontakt-5-Panzerschutz, ein verbessertes Feuerleitsystem und die Fähigkeit aus, panzerbrechende 9M119 Refleks-Lenkwaffen abzufeuern.
Wie der Journalist Łukasz Michalik von Wirtualna Polska schrieb, waren die T-80-Panzer für die Russen eine Revolution aufgrund der Verwendung einer Gasturbine, die fast sofort Drehmoment bereitstellt, im Gegensatz zu einem Dieselmotor, der erst auf Touren gebracht werden muss. Diese Eigenschaft, zusammen mit der hohen Mobilität, brachte ihnen in Russland den Spitznamen "fliegende Panzer" ein.
Darüber hinaus übertrifft die vordere Panzerung des Rumpfes, insbesondere die des Turms, deutlich die des Standard-T-72B. Dessen Rümpfe werden zur Produktion von T-72B3- oder T-90M-Panzern genutzt. Bei einer modernen Reaktivpanzerung auf dem Rumpf des T-80U könnte das Endergebnis noch besser ausfallen.
Ein Nachteil bleibt der automatische Ladeapparat mit Munitionsmagazin im Rumpf, der im Falle eines Treffers eine massive Explosion und den sofortigen Tod der Besatzung verursachen kann. Es ist jedoch erwähnenswert, dass die Ukrainer im Charkiwer Werk einen Panzer, den T-84 Oplot, entworfen haben, der von diesem Schwachpunkt befreit ist.
Es ist auch anzumerken, dass die Azower Modifikationen an den erhaltenen T-80U-Panzern vorgenommen haben, um sie an die Bedingungen des aktuellen Krieges anzupassen. Diese umfassen das Hinzufügen von Blöcken mit reaktiver Panzerung "Nóż" an Stellen, an denen die werkseitigen Kontakt-5-Blöcke nicht ausreichen, sowie die Anbringung von Schürzen mit Gewichten zum Schutz des Verbindungspunkts zwischen Turm und Rumpf. Zudem wurde die Öffnung des Turms als Korb verlängert, um den Motorraum vor FPV-Drohnen zu schützen.
