Ukraine begeht Luftkampf-Coup: Pilot schießt sechs Ziele ab
Die Ukrainer haben einen neuen "Geist von Kiew", der diesmal Szenen lebendig macht, die direkt aus dem Drehbuch des Films Top Gun stammen. Ein ukrainischer Pilot hat in einer einzigen Kampfmission sechs Ziele mit nur vier Raketen abgeschossen. Wir erklären die Hintergründe dieser Leistung und präsentieren die Fähigkeiten der verwendeten Maschine.
Die ukrainische Luftwaffe verfügt neben einer Handvoll F-16A/B MLU-Flugzeugen über die Überreste einer Flotte von MiG-29 und Su-27. Die von Dänemark, den Niederlanden und Norwegen gelieferten F-16-Flugzeuge werden von der Ukraine hauptsächlich zur Jagd auf Drohnen und Marschflugkörper eingesetzt. Es gab jedoch auch Fälle von Abfangaktionen, beispielsweise ein Su-34-Flugzeug.
Wie die ukrainische Luftwaffe in einer offiziellen Mitteilung berichtet, hat ein F-16-Flugzeug am 13. Dezember in einer Mission sechs russische Marschflugkörper abgeschossen. Der Pilot nutzte dafür alle vier mitgeführten Luft-Luft-Raketen sowie die bordeigene sechsläufige Kanone M61A1 Vulcan mit einem Kaliber von 20 mm.
Das erinnert an die berühmten Luftkampfszenen mit Bordkanonen aus den Top Gun-Filmen, aus einer Entfernung von mehreren hundert Metern. Im Fall des ukrainischen F-16-Flugzeugs musste es sich ebenfalls sehr nah an die Marschflugkörper vom Typ Ch-101 heranfliegen, die knapp über dem Boden mit einer Geschwindigkeit von Mach 0,9 flogen.
F-16 für die Ukraine — Veteranen des Kalten Krieges, vor denen Russland Angst hat
Die an die Ukraine gelieferten Flugzeuge sind F-16AM/BM-Modelle, die in den 1990er Jahren einem Mid-Life-Update (MLU) unterzogen wurden. Zudem wurden diese Modelle von bestimmter Ausrüstung beraubt, die NATO-Mitgliedern vorbehalten ist, und zusätzlich modifiziert, was ihre Fähigkeiten erheblich über das hinaus verbesserte, was normale MLU-Versionen können.
Die ukrainischen Versionen sollten mit moderner Bewaffnung integriert werden, wie z. B. sogar französische AASM Hammer-Bomben sowie die Ausstattung mit fortschrittlichen Zielbehältern vom Typ AN/ASQ-213 HTS, die unter anderem die volle Fähigkeit zur Verwendung von Anti-Radar-Raketen (AGM-88 HARM) bieten.
Vermutlich umfassten die Änderungen auch die Radare AN/APG-66 oder AN/APG-68, wobei möglicherweise sogar neuere Lösungen wie AN/APG-83 SABR eingeführt wurden, die sich durch bessere Eigenschaften auszeichnen. Das Resultat war die Entstehung einer Maschine, die zwischen den Basismodellen F-16A/B MLU und neueren F-16C/D Block 52+ klassifiziert wird.
Die Bewaffnung des F-16-Flugzeugs umfasst eine sechsläufige Kanone M61A1 Vulcan mit einem Kaliber von 20 mm und 11 Pylonen mit einer Gesamtkapazität von 7 Tonnen. Allerdings sind zwei Pylonen an den Flügelspitzen speziell für AIM-9 Sidewinder-Raketen mit kurzer Reichweite vorgesehen. Zusätzlich ist es gängige Praxis, dass 2 bis 3 Pylonen unter dem Rumpf Zielerfassungsbehälter und Zusatztanks installiert haben, was sechs Pylonen an den Flügeln für z. B. AIM-120 AMRAAM-Raketen oder Fliegerbomben übrig lässt.