Ukrainische Luftwaffe setzt auf neue präzise JDAM-ER-Bomben
Die ukrainische Luftwaffe setzt ihre Operationen gegen die Russen fort, indem sie diese mit gelenkten Bomben aus westlichen Beständen angreift. Nun wurde ein Abwurf von Bomben gezeigt, die doppelt so schwer sind wie die bisher eingesetzten. Wir präsentieren ihre Leistungsfähigkeit.
Derzeit hat die Ukraine nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten, ihre Luftwaffe einzusetzen, da nur ein kleiner Teil der Flotte, die vor Kriegsbeginn vorhanden war, einsatzfähig ist. Die meisten Angriffsmissionen werden von MiG-29-Flugzeugen durchgeführt. Diese Flotte wurde durch Exemplare aus Polen und der Slowakei ergänzt.
Es gibt auch einige wenige Su-27-Flugzeuge sowie eine Handvoll F-16-Maschinen, die, wie auf verfügbaren Aufnahmen zu sehen ist, für Luftverteidigungsaufgaben eingesetzt werden.
Auf der Aufnahme aus dem Cockpit eines Su-27-Flugzeugs ist der Abwurf von zwei JDAM-ER-Flugbomben zu sehen. Der Einsatz dieser 450 kg schweren Bomben ist neu, da zuvor nur der Einsatz von 225-Kilogramm-Bomben dokumentiert wurde. Der Einsatz der schwereren Bomben deutet darauf hin, dass das Ziel des Angriffs von besonderer Bedeutung war.
JDAM-ER-Bomben - einfache Modifikation für konventionelle Flugbomben aus der Zeit des Kalten Krieges
JDAM-ER-Bomben, die seit 2015 in den US-Luftstreitkräften im Einsatz sind, stellen eine Weiterentwicklung früherer JDAM-Modelle aus den 1990er Jahren dar. Diese Bomben basieren auf älteren, ungelenkten Bomben vom Typ Mk 82/83/84 mit einem Gewicht von 225 kg, 450 kg und 900 kg. Die NATO-Staaten verfügen über Hunderttausende, wenn nicht Millionen solcher Bomben.
Der Herstellungsprozess umfasst die Ausrüstung der Bomben mit einem Modul, das fortschrittliche GPS- und INS-Navigation sowie eine Steuersektion beinhaltet. Bei der ER-Version werden zudem ausklappbare Flügel hinzugefügt.
Dank dieser Modifikation entsteht eine Gleitbombe, die in der Lage ist, Ziele mit einer Genauigkeit von wenigen Metern zu treffen — und das aus einer Entfernung von über 70 Kilometern, sofern sie aus großer Höhe abgeworfen wird. Kurz gesagt: Je höher und schneller die Bombe abgeworfen wird, desto weiter fliegt sie.
JDAM-Bomben — enorme Sprengkraft bei geringen Kosten
Die hohe Fluggeschwindigkeit dieser Bomben macht sie zu einem besonders schwierigen Ziel für Abwehrsysteme der Luftverteidigung. Diese Strategie wird auch von den Russen verfolgt, die bei Angriffen auf ukrainische Ziele Bomben des Typs FAB mit UMPK-Modulen (Unifitsirovannogo Nabora Modulei Planirovanie i Korrekcii) einsetzen.
Ein weiterer Vorteil der JDAM/-ER-Bomben, neben den geringen Produktionskosten (da nur das Modul Kosten verursacht, während die Bombe an sich fast kostenlos ist), ist der große Explosionsradius. Die 225-Kilogramm-Variante enthält 87 kg TNT, während das 450-Kilogramm-Modell bereits 200 kg Sprengstoff enthält. Die schwerere Bombe durchdringt zudem besser den Boden oder Feldbefestigungen. Die größere Sprengkraft kompensiert den Verlust an Präzision, der durch russische Störsender verursacht wird.