Audi A6 Limousine: Zurückhaltende Eleganz trifft auf Technikinnovationen
Während Audi kürzlich den neuen A6 Avant vorgestellt hat, mussten die Deutschen etwas länger auf die elegante Limousine warten. Die Geduld wurde jedoch belohnt, da das Auto im Vergleich zu seinen exzentrischen Konkurrenten eine zurückhaltende Eleganz bewahrt. Beim Anblick des Fahrzeugs sind Assoziationen mit dem höher positionierten A8 kaum zu vermeiden.
Der Audi A6 geht in die Offensive. Nach der Premiere des Avants ist nun die Limousine an der Reihe. Ich hatte bereits die Gelegenheit, das Auto bei den ersten Probefahrten mit der Familienversion des A6 live zu sehen. Ich muss zugeben, dass das neue Modell in der Realität einen ausgezeichneten Eindruck macht. Das Erscheinungsbild des Fahrzeugs wird sicherlich diejenigen ansprechen, die keinen Gefallen an schrillen oder teilweise skurrilen stilistischen Lösungen finden. Für einige könnte es ebenso wichtig sein, dass sich der verbrennungsmotorische A6 optisch deutlich von der elektrischen Variante abhebt.
Die neue Audi A6 Limousine wirkt im Vergleich zum Vorgänger deutlich schlanker und leichter, obwohl sie in den Abmessungen größer ist – 60 mm in der Länge (4,99 m) und 3 mm im Radstand (2927 mm). Besonders das Heck hat durch einige Maßnahmen an Leichtigkeit gewonnen und verfügt (endlich) über echte, nicht verdeckte Auspuffendrohre. Die Seitenlinie des Fahrzeugs, insbesondere ab der B-Säule, erinnert an die aktuelle A8-Generation.
Audi betont, dass die Designer dieser Generation bereits in einem sehr frühen Stadium des Designs mit Aerodynamikexperten zusammengearbeitet haben. Dadurch konnte ein für die Geschichte der Straßenmodelle von Audi rekordverdächtiger Luftwiderstandsbeiwert von 0,23 erreicht werden. Eine wichtige Rolle spielen dabei aktive Luftvorhänge, die in der vorderen Stoßstange versteckt sind, sowie die Abdichtung der Spalten zwischen Stoßstange und Kühlergrill.
Höhere Klasse auch innen
Die Verbesserung der Reisebedingungen für die Passagiere zeigt sich durch die signifikante Verbesserung der Geräuschdämmung des Innenraums. Audi ging die Sache ernsthaft an und verbesserte nicht nur die Dichtungen um die Fenster und Türen. Wenn Sie mindestens 19-Zoll-Felgen wählen, erhalten Sie Reifen, die von innen mit speziellen, vibrationsabsorbierenden Schaumstoffringen ausgekleidet sind.
Sogar Elemente wie Motor- und Getriebelager oder die Form der Zahnprofile im Getriebe wurden auf eine leisere Arbeitsweise hin optimiert. Das Ergebnis ist eine um 30 % bessere Geräuschdämmung der Kabine bei gleichbleibender Masse der Dämmmaterialien.
Schade, dass dem Cockpit nicht ebenso viel Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Leider hat Audi das Innenlayout, das bereits unter anderem aus dem Q6 und dem A5 bekannt ist, übernommen, was eine regelrechte "Flut" billig wirkenden und ständig verschmutzenden Klavierlacks sowie eine schlechte Ergonomie der Bedienelemente bedeutet. Hinzu kommen drei Bildschirme – 11,9 Zoll digitale Instrumente, 14,5 Zoll Multimedia und ein 10,9 Zoll großer Bildschirm für den Beifahrer.
Glücklicherweise gibt Audi, was den Komfort für die Passagiere angeht, keinen Grund zur Klage. Aus den Fahrten mit dem A6 Avant weiß ich, dass die Sitze sehr bequem sind, während im Fond viel Platz vorhanden ist, auch für den Kopf, sodass auch große Personen dort komfortabel reisen können. Leider hat das Kofferraumvolumen trotz der größeren Außenmaße abgenommen. Es fasst anstatt 530 l jetzt 492 l, was im Vergleich zu den Konkurrenten kein lobenswerter Wert ist.
Diesel? Großer Motor? Bitte schön
Technisch gesehen kann die Limousine auf die gleichen Neuerungen zählen wie der Avant. Das bedeutet unter anderem eine verbesserte und direktere Handhabung, ein optionales geniales Luftfahrwerk, eine optionale lenkbare Hinterachse, die den Wendekreis auf 11,3 m reduziert, oder ein Bremssystem mit Brake-by-Wire-Technologie.
Zu Beginn stehen unter der Haube die gleichen Einheiten zur Verfügung wie im Avant. Die Liste beginnt mit einem 2-Liter-Benzinmotor mit 204 PS. Eine Alternative wird ein Diesel mit gleicher Leistung und Hubraum sein, jedoch mit der Möglichkeit, den Quattro-Antrieb zu wählen. Die Palette wird (vorerst) von einem 3-Liter-Benzin-V6-Motor mit 367 PS abgerundet. Das bedeutet, dass von der deutschen "Dreifaltigkeit" nur BMW (ironischerweise) in der 5er-Reihe auf den 6-Zylinder-Motor ohne "große" Elektrifizierung verzichtet hat (R6 wird es nur als Plug-in-Hybrid geben).
Bei Audi fand zwar auch eine Elektrifizierung statt, jedoch in sehr „leichter“ Weise. Der zweite und dritte der genannten Motoren sind außerdem mit MHEV plus ausgestattet – einem Mild-Hybrid, der in der Praxis wie ein herkömmlicher Hybrid funktioniert. Im Getriebe ist nämlich ein 24 PS starker Elektromotor eingebaut (mit einem maximalen Drehmoment von 230 Nm), der in der Lage ist, das Fahrzeug selbstständig zu bewegen, indem er Energie aus einer Batterie mit einer Kapazität von 1,7 kWh bezieht.
Die polnischen Preise der Audi A6 Limousine sind noch nicht bekannt. Betrachtet man jedoch die Preise des Avants, die im Vergleich zum Vorgänger nur leicht gestiegen sind, kann man erwarten, dass die Preisliste bei etwa €55,200-€56,350 beginnt. Die ersten Autos sollen im Sommer 2025 an die Kunden ausgeliefert werden.
