Chinas Vergeltungszölle schocken europäische Märkte: DAX tief im Minus
Die chinesischen Behörden haben auf die amerikanischen Zölle reagiert und beschlossen, die Importzölle auf Waren aus den USA von 34 % auf 84 % zu erhöhen. In Reaktion darauf intensivierte sich der Ausverkauf an den europäischen Börsen. Investoren befürchten eine Eskalation des Handelskonflikts zwischen den größten Volkswirtschaften der Welt.
Am Mittwochnachmittag rollte die zweite Verkaufswelle über Europa hinweg. Am Nachmittag antwortete China den Vereinigten Staaten. Sie verhängten eigene Vergeltungszölle auf amerikanische Waren – in Höhe von 84 %. Diese Informationen verbesserten die Stimmung der Investoren nicht.
Der deutsche DAX verzeichnete noch tiefere Verluste, verlor 4,04 % und fiel auf 19.437 Punkte. Der Index der wichtigsten deutschen Unternehmen geriet unter starken Verkaufsdruck. Am schlechtesten schnitten Unternehmen aus dem Luftfahrt- und Automobilsektor ab – MTU Aero Engines fiel um 6,49 %, und das Immobilienunternehmen Vonovia verlor 6,01 %. Stark fielen auch Fresenius SE (-5,95 %) und der Halbleiterhersteller Infineon (-5,90 %). Solch große Rückgänge sind die Reaktion der Investoren auf die zunehmende Bedrohung für den deutschen Export im Zuge des sich verschärfenden Handelskriegs.
Der französische Markt ebenfalls tief in den roten Zahlen
Der Pariser CAC40 fiel um 4,18 % auf 6.804 Punkte. Die größten Verluste verzeichneten Pharma- und Luftfahrtunternehmen – Sanofi verlor 7,18 %, und Safran sank um 7,14 %. Der europäische Einzelhandelsimmobilienriese Unibail-Rodamco verlor 6,64 %, während Airbus um 5,86 % sank. Der Luxuskonzern Kering, Eigentümer von Marken wie Gucci und Balenciaga, fiel um 5,17 %.
Der spanische IBEX 35 beendete die Sitzung mit einem Rückgang von 3,52 % auf 11.642 Punkte. Die größten Verluste verzeichnete das Pharmaunternehmen Grifols, dessen Aktien um 7,65 % fielen. Auch Fluidra erlitt empfindliche Verluste (-7,03 %) sowie der Telekommunikationsbetreiber Cellnex Telecom (-6,39 %). Das Tourismusunternehmen IAG, Eigentümer der Fluggesellschaften British Airways und Iberia, verlor 5,30 % seines Wertes.
Diese Maßnahme löste eine Reaktion der Investoren aus – zunächst in Asien, später in Deutschland und Frankreich.
Chinas Vergeltung verstärkt die globale Besorgnis
Der heutige Ausverkauf an den europäischen Börsen ist eine direkte Reaktion auf die chinesische Antwort auf die Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump. Das chinesische Zollkomitee des Staatsrates kündigte an, dass ab dem 10. April die Zölle auf amerikanische Waren auf 84 % steigen werden. Dies ist die Antwort auf die von den USA verhängten 104 % Zölle auf chinesische Produkte.
„Die Eskalation der Zölle durch die Vereinigten Staaten gegen China stellt eine zusätzliche Beleidigung dar und verletzt ernsthaft die berechtigten Rechte und Interessen Chinas“, erklärte das chinesische Finanzministerium in einer offiziellen Stellungnahme.
Die gegenwärtige Situation ist eine weitere Runde im sich verschärfenden Handelskonflikt. Erinnern wir uns, dass Präsident Trump letzte Woche „Vergeltungszölle“ auf die ganze Welt angekündigt hat: 10 % auf alle Importe und 25 % auf ausländische Autos. Zusätzlich wurden für Länder mit hohem Handelsdefizit gegenüber den USA spezielle Sätze eingeführt – im Fall der Europäischen Union sind es 20 %.