Eiskugeln auf Jupiter: Forscher lüften meteorologisches Rätsel
Wissenschaftler haben entdeckt, dass während Stürmen auf dem Jupiter Eiskugeln entstehen, die Ammoniak und Wasser enthalten. Dieses ungewöhnliche Phänomen gibt Aufschluss über die ungleichmäßige Verteilung dieser Verbindung auf der Oberfläche des Planeten.
Während Stürmen auf dem Jupiter kommt es zu einem außergewöhnlichen Phänomen: Starke Windböen und Regen führen dazu, dass in der Atmosphäre des Planeten Eiskugeln entstehen, die mit Ammoniak angereichert sind. Diese Formationen ähneln nassem Schnee und sind das Ergebnis komplexer atmosphärischer Prozesse. Laut dem Portal Science Alert haben Wissenschaftler der Universität von Kalifornien in Berkeley, unter der Leitung von Chris Moeckel, dieses Phänomen drei Jahre lang untersucht. Anfangs standen die Forscher der Theorie skeptisch gegenüber, doch die Untersuchungen bestätigten das Vorhandensein dieses erstaunlichen Prozesses.
Wie entstehen diese ungewöhnlichen Eiskugeln?
Die Hypothese zur Entstehung von Wasser-Ammoniak-Kugeln wurde im Jahr 2020 entwickelt, als Forscher Daten von der Raumsonde Juno analysierten. Während der Stürme wird Wasser über die Wasserwolken hinausgeschleudert, wo es auf Ammoniakdampf trifft. Bei extrem niedrigen Temperaturen frieren Wasser und Ammoniak zusammen und bilden Hagel. Heidi Becker von der NASA erklärt, dass Ammoniak wie ein Frostschutzmittel wirkt und den Gefrierpunkt des Wassers senkt.
Stürme auf dem Jupiter überraschen
Die Atmosphäre des Jupiters ist geprägt von Stürmen, die tief in die Atmosphäre vordringen. Die meisten Wetterphänomene sind oberflächlich, aber einige, wie Zyklone und Gewitter, reichen tief in die Troposphäre. Es sind diese Stürme, in denen die Kugeln entstehen und das Ammoniak in die Tiefe des Planeten transportieren.
Früher war unklar, was das Ammoniak aus der Atmosphäre entfernt. Dieses Phänomen erklärt jedoch, warum Ammoniak ungleichmäßig in der Jupiteratmosphäre verteilt ist. Die Eiskugeln, die Ammoniak und Wasser enthalten, sinken ab und transportieren das Ammoniak ins Innere des Planeten, um es bei heftigen Stürmen wieder an die Oberfläche zu bringen.
Mögliches Auftreten auf anderen Planeten
Der Mechanismus der Entstehung von "mushballs" könnte nicht nur auf den Jupiter beschränkt sein. Wissenschaftler schlagen vor, dass ähnliche Prozesse auf anderen Gasriesen im Sonnensystem und darüber hinaus stattfinden könnten. Zukünftige Beobachtungen könnten diese Vermutungen untermauern.