NachrichtenEU ruft Bürger zur Krisenvorsorge auf: 3-Tage-Vorräte empfohlen

EU ruft Bürger zur Krisenvorsorge auf: 3‑Tage-Vorräte empfohlen

Die Europäische Union appelliert an ihre Bürger, sich auf mögliche Krisensituationen vorzubereiten. Dabei geht es unter anderem darum, Vorräte an Lebensmitteln und anderen notwendigen Artikeln für mindestens 72 Stunden im Falle einer Bedrohung anzulegen. Dies ist Teil der am Mittwoch angekündigten EU-Strategie.

Die am Mittwoch vorgestellte neue EU-Strategie zur Vorbereitung soll die EU darauf vorbereiten, ihre Bürger wirksamer zu schützen.
Die am Mittwoch vorgestellte neue EU-Strategie zur Vorbereitung soll die EU darauf vorbereiten, ihre Bürger wirksamer zu schützen.
Bildquelle: © PAP | OLIVIER HOSLET
Paweł Buczkowski

Was müssen Sie wissen?

  • Die Europäische Union hat eine neue Strategie vorgestellt, die die Bürger auf mögliche Krisen wie Pandemien, Überschwemmungen oder hybride Angriffe vorbereiten soll.
  • Die Europäische Kommission empfiehlt, Vorräte an Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten für mindestens 72 Stunden anzulegen, um den anfänglichen, schwierigsten Zeitraum einer solchen Krise zu überstehen.
  • Die Strategie umfasst auch Bildungsmaßnahmen im Bereich der Krisenvorsorge, einschließlich der Einführung von Unterrichtseinheiten in Schulprogramme, um das Bewusstsein der Bürger zu schärfen.

Die sogenannte Bereitschaftsunion — vorgestellt von der Europäischen Kommission — soll eine Antwort auf die jüngsten Krisen sein, mit denen die Europäische Union konfrontiert war und ist. Diese reichen von der COVID-19-Pandemie über Überschwemmungen und Dürren bis hin zum Krieg in der Ukraine und zu den zunehmenden hybriden Angriffen, insbesondere aus Russland. Es wurde auf die Gefahr von Sabotageaktionen, Brandstiftungen und Cyberangriffen hingewiesen, die die Gemeinschaft destabilisieren könnten.

Die Initiative aus Brüssel soll ein Alarmsignal für die Mitgliedstaaten sein. Die Strategie empfiehlt, dass Bürger auf dem gesamten Kontinent praktische Schritte unternehmen, um sich auf mögliche Krisensituationen vorzubereiten. Das Dokument betont, dass im Falle extremer Bedrohungen die anfängliche Zeit die kritischste ist.

Vorräte an Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten

Unter den zentralen Maßnahmen hob die EU-Kommission die Bedeutung der Förderung der Bereitschaft bei den Bürgern hervor. In der Praxis bedeutet das, die Ermutigung zur Anlage von grundlegenden Vorräten (Lebensmittel, Medikamente, Wasser) für mindestens 72 Stunden im Krisenfall. Laut Eurobarometer-Umfragen wären derzeit 50 % der EU-Bürger nach drei Tagen ohne Wasser und Nahrung.

Die Strategie sieht auch die Einbindung von Bereitschaftsunterricht in die Schulprogramme vor. EU-Quellen zufolge geht es darum, dass die Menschen wissen, wie sie sich verhalten sollen, wenn die Sirenen Alarm schlagen.

Die EU möchte zudem die Umsetzung von Investitionen mit doppeltem Nutzen erleichtern, wie den Bau von Straßen und Eisenbahnstrecken, die neben dem zivilen Transport auch effizient für den Transport von Soldaten oder schwerem militärischem Gerät genutzt werden können.

Aktualisierungen der Notfallpläne in den EU-Ländern

Die Empfehlungen der Europäischen Kommission erscheinen zu einer Zeit, da einzelne Länder ihre Notfallpläne aktualisieren.

Im Juni des vergangenen Jahres hat Deutschland seine Rahmenrichtlinie für die umfassende Verteidigung überarbeitet, um klarzustellen, welche Maßnahmen im Falle eines Konflikts in Europa zu ergreifen sind. Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser betonte, dass diese Pläne unerlässlich sind, um besser auf die russische Aggression vorbereitet zu sein, berichtet CNN.

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