Japan verliert Gläubiger-Titel: Deutschland übernimmt Führung
Japan hat zum ersten Mal seit 34 Jahren den Status des größten Gläubigers der Welt verloren, obwohl es eine Rekordhöhe von 533 Billionen Yen (3,7 Billionen USD) an ausländischen Vermögenswerten erreicht hat, wie aus den vom japanischen Finanzministerium veröffentlichten Daten hervorgeht. Deutschland hat die Führungsrolle übernommen, während China den dritten Platz behauptet hat.
Der Anstieg der japanischen Nettovermögenswerte, die von der Regierung, Unternehmen und Privatpersonen gehalten werden, betrug 60,9 Billionen Yen (350 CHF Millionen), was einem Jahreswachstum von 12,9 % entspricht.
Die Hauptfaktoren, die dieses Wachstum - bereits im siebten Jahr in Folge - antrieben, waren die Abschwächung des Yens gegenüber dem Dollar (um 11,7 %) und dem Euro (um 5 %). Dies erhöhte den Wert der bestehenden ausländischen Vermögenswerte in Yen umgerechnet. Zum Wachstum trug auch die rege Tätigkeit japanischer Unternehmen im Bereich Fusionen und Übernahmen im Ausland bei.
Deutschland neuer Spitzenreiter
Trotzdem wurde Japan von Deutschland überholt, dessen Nettovermögen 569,7 Billionen Yen betrug – das zeigen Daten des Ministeriums.
Der Aufstieg Deutschlands spiegelt seinen erheblichen Leistungsbilanzüberschuss wider, der im Jahr 2024 283,2 Milliarden USD erreichte, hauptsächlich dank starker Handelsleistungen, wie Bloomberg erklärt.
Den dritten Platz belegte China mit einem Betrag von 516,3 Billionen Yen (2,8 CHF Billionen) an ausländischen Vermögenswerten. Die Vereinigten Staaten verzeichneten hingegen eine negative Position mit Nettoauslandsverbindlichkeiten von 4109 Billionen Yen (23 CHF Billionen), was bedeutet, dass ihre Auslandsschulden die Vermögenswerte bei weitem übersteigen.