Junge Britin droht Horror-Gefängnis wegen Drogenvergehen
Eine junge Britin, Charlotte May Lee, könnte in Sri Lanka wegen Schmuggels von Drogen im Wert von 1,3 Millionen Franken ins Gefängnis kommen. Das dortige Gefängnis wird als "Hölle" bezeichnet.
Charlotte May Lee, eine 21-jährige Britin aus London, wurde in Colombo verhaftet, weil sie angeblich 46 kg Kush, eine stark wirksame Cannabisform, nach Sri Lanka geschmuggelt haben soll, berichten britische Medien. Die junge Frau, die aus Bangkok reiste, sitzt derzeit in einem lokalen Gefängnis, dem Negombo-Gefängnis, während ihr Fall vor Gericht verhandelt wird.
Falls sie für schuldig befunden wird, könnte sie in das Welikada-Gefängnis in Colombo kommen, das größte Hochsicherheitsgefängnis des Landes.
Wie die "Daily Mail" betont, hat das Welikada-Gefängnis eine düstere Geschichte und ist für seine schrecklichen Bedingungen bekannt, besonders für Frauen. Überfüllte Zellen, Ratten und der Mangel an angemessenen sanitären Einrichtungen sind Alltag.
Ungefähr 150 von uns schlafen in einer Zelle, die für 75 Personen vorgesehen ist. Ein offener Abfluss voller Ratten verläuft entlang des Raums. Vor kurzem wurde eine der Insassinnen gebissen und musste zur Tollwutimpfung ins Krankenhaus, berichtet anonym eine Insassin, zitiert von der "Daily Mail".
Im Jahr 2012 gab es dort Unruhen, bei denen 27 Gefangene starben. Im Jahr 2019 wurde der ehemalige Gefängniskommissar Emil Lamahewage zum Tode verurteilt wegen seiner Beteiligung an diesen Ereignissen. Im Jahr 2020 begannen Gefangene Proteste gegen den Anstieg von Coronavirus-Infektionen in den Gefängnissen und forderten eine frühzeitige Freilassung gegen Kaution oder verbesserte Bedingungen.
Wir essen, baden, schlafen, wachen auf und fangen von vorne an. Es gibt keine Versuche der Rehabilitation. Die Frauen hier verkommen einfach, heißt es.
Ein gewaltiges Problem Sri Lankas mit Gefängnissen
Sri Lanka kämpft mit dem Problem überfüllter Gefängnisse. Im ganzen Land übersteigt die Zahl der Insassen die Kapazität der Einrichtungen um über 20.000 Menschen. Es fehlt auch an Gefängniswärtern, was die Lage zusätzlich verschärft.
Unter solchen Bedingungen ist eine gerechte Behandlung der Insassen nur schwer möglich, was die gerichtlichen Entscheidungen im Fall von Charlotte Lee beeinflussen kann.
Das britische Außenministerium hat bestätigt, dass es Charlotte Lee unterstützt und in Kontakt mit ihrer Familie sowie den lokalen Behörden steht. Freunde von Lee sind schockiert über die Anschuldigungen und beschreiben sie als fleißige und nette Person. In sozialen Medien sind Videos von ihrer Verhaftung aufgetaucht, und Bekannte behaupten, sie sei verwirrt und verängstigt gewesen.
Der Fall von Charlotte Lee ist nicht der einzige. Kürzlich wurde eine andere Britin, Bella May Culley, in Georgien wegen Drogenschmuggels verhaftet. Beide Fälle wecken Befürchtungen, dass junge Briten während ihrer Reisen ins Ausland Ziel von Drogenbanden werden könnten.