NachrichtenOlchinger Brauerei in der Krise: Insolvenzantrag gestellt

Olchinger Brauerei in der Krise: Insolvenzantrag gestellt

Die bayerische Brauerei Olchinger hat aufgrund wachsender finanzieller Probleme einen Insolvenzantrag beim Münchner Gericht gestellt, berichtet der "Münchner Merkur". Laut den Eigentümern trägt auch der immer beliebter werdende Trend zu alkoholfreiem Bier zu den Schwierigkeiten bei.

Ein weiteres deutsches Brauhaus muss schließen. Die Besitzer haben die Gründe genannt.
Ein weiteres deutsches Brauhaus muss schließen. Die Besitzer haben die Gründe genannt.
Bildquelle: © Adobe Stock | zdj. ilustracyjne

Die 2016 gegründete Brauerei sollte nächstes Jahr ihr zehnjähriges Bestehen feiern. Die Zukunft der Olchinger Braumanufaktur bleibt jedoch ungewiss.

Finanzielle Probleme und veränderte Trinkgewohnheiten

Die Olchinger Braumanufaktur GmbH, im Landkreis Fürstenfeldbruck gelegen, kämpft mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten. Wie der "Münchner Merkur" berichtet, hat das Unternehmen einen Insolvenzantrag beim Gericht in München eingereicht.

Die finanziellen Probleme sind über die Jahre gewachsen, wobei steigende Energiekosten, das komplexe Pfandsystem für Mehrwegverpackungen und das abnehmende Interesse an traditionellem Bier die Hauptursachen sind.

Guido Amendt, der Geschäftsführer der Brauerei, sieht die veränderte Trinkkultur als entscheidenden Faktor für die finanzielle Situation des Unternehmens. "Bier ist zu einem alkoholfreien Produkt geworden", erklärte Amendt im Gespräch mit dem "Münchner Merkur".

Während große Brauereien in die Produktion alkoholfreier Biere investieren, fehlt der Olchinger Braumanufaktur die Ausrüstung für deren Herstellung.

Die insolvente Brauerei setzt auf Direktverkauf

Trotz der Insolvenzankündigung soll die Produktion in der Brauerei unter der Aufsicht des vorläufigen Insolvenzverwalters Hanns Pöllmann fortgesetzt werden. Laut der "Süddeutschen Zeitung" plant das Unternehmen, sich auf den Direktverkauf zu konzentrieren, unter anderem in ihrem Biergarten und in der Lokalität "Zwickelei".

Sowohl die Geschäftsleitung als auch der Insolvenzverwalter hoffen, dass zumindest die mit der Brauerei verbundene OBM Gastro- und Event-GmbH ihre Tätigkeit fortsetzen kann, da Hochzeiten und Live-Events nach wie vor beliebt sind.

Eigentümer: "Wir haben unser Kind verloren"

Die Insolvenz betrifft nicht nur die Region Fürstenfeldbruck, sondern auch die Gründer der Brauerei persönlich. "Wir haben unser Kind verloren", geben die Eigentümer gegenüber dem "Münchner Merkur" an.

Es sei darauf hingewiesen, dass Hanns Pöllmann, der aktuelle Insolvenzverwalter, zuvor für die Insolvenz der nahegelegenen Brauerei Maisacher zuständig war. Dort verbesserte sich die Situation nach der Übernahme durch einen neuen Eigentümer, was auch der Olchinger Braumanufaktur Hoffnung für die Zukunft gibt.

Es ist bereits das nächste Unternehmen in der Bierbranche, das mit großen Problemen zu kämpfen hat. In den letzten fünf Jahren ist in Deutschland die Zahl der Brauereien um 93 auf 1.459 gesunken. Sowohl Start-ups als auch traditionelle Brauereien schließen.

Insolvenz bei einem Heineken-Zulieferer

Kürzlich meldete auch das Ingenieurbüro Taufkirchen - Banke GmbH Insolvenz an, das mit Brauereien wie Heineken und Paulaner zusammenarbeitet.

Zu den Gründen der Insolvenz gehören unter anderem die Aufschiebung von Aufträgen aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage und des schwachen Investitionsklimas. Derzeit wird das Unternehmen von einem Insolvenzverwalter geleitet, der nach einem neuen Investor sucht, um das Unternehmen zu retten.

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