US‑Inflation sinkt: Zinssenkungen der Fed in Aussicht gestellt
Die Inflationsdaten für März in den USA waren niedriger als von Ökonomen prognostiziert. Anstelle eines erwarteten Anstiegs von 0,1% gegenüber dem Vormonat gingen die Verbraucherpreise um 0,1% zurück. Im Jahresvergleich sank die Inflationsrate von 2,8% im Februar auf 2,4%.
Auch die Kerninflation, die schwankende Preise für Energie und Nahrungsmittel ausklammert, verzeichnete nur einen minimalen Anstieg von 0,1% gegenüber dem Vormonat und 2,8% im Jahresvergleich. Dies ist der niedrigste jährliche Wert dieses Indikators seit über drei Jahren. Der Rückgang des Gesamtindexes wurde hauptsächlich durch die sinkenden Energiepreise um 2,4% im Monatsvergleich beeinflusst, wobei die Benzinpreise sogar um 6,3% fielen. Gleichzeitig stiegen die Lebensmittelpreise um 0,4%, wobei der größte Anstieg bei Lebensmitteln für den Hausgebrauch verzeichnet wurde.
Einfluss auf die Geldpolitik und Markterwartungen
Analysten der Investitionsplattform Portu geben an, dass "ein solcher Wert die Markterwartungen hinsichtlich des Beginns eines Zinssenkungszyklus durch die Federal Reserve stärken könnte, insbesondere vor dem Hintergrund der nachlassenden Wirtschaftsdynamik und der zunehmend sichtbaren Anzeichen einer Schwächung des Arbeitsmarktes". Ihrer Einschätzung nach erwarten Investoren derzeit drei bis vier Zinssenkungen bis zum Jahresende, und die neuesten Daten könnten dieses Szenario zusätzlich glaubwürdiger machen.
Trotz optimistischer Ergebnisse bleiben die Inflationsaussichten unsicher. Die Experten von Portu weisen darauf hin, dass "die weitere Entwicklung der Handelspolitik die wichtigste Unbekannte bleibt". Es ist wichtig zu betonen, dass der Inflationsbericht für März den Zustand der Wirtschaft vor den jüngsten Handelsentscheidungen widerspiegelt, was bedeutet, dass die aktuelle Situation bereits anders aussehen könnte.
Handelsspannungen als potenzielle Bedrohung
Die derzeitige Pause bei der Verhängung von Zöllen durch die US-Administration ist nur eine vorübergehende Aussetzung und kein vollständiger Rückzug aus dieser Politik. Die Spannungen zwischen Washington und Peking nehmen weiterhin zu, und die Auswirkungen höherer Zölle auf chinesische Produkte könnten sich bereits in den Inflationsdaten für April bemerkbar machen.
Analysten von Portu erwarten, dass "die Fed mehr Spielraum für Lockerungen gewinnen könnte, aber vorsichtig vorgehen wird". Das bedeutet, dass trotz des sinkenden Inflationsindexes die amerikanische Zentralbank wahrscheinlich vorsichtig bei der Entscheidung über Zinssenkungen sein wird, angesichts der Unsicherheit im Zusammenhang mit der Handelspolitik und deren potenziellen Auswirkungen auf die Wirtschaft.