Venus-Studie: Überraschend dünne Kruste auf dem Schwesterplaneten
Neue Forschungen legen nahe, dass die Kruste der Venus deutlich dünner sein könnte, als bisher angenommen. Wissenschaftler von der NASA haben ein Modell entwickelt, das unser Verständnis der Geologie dieses Planeten verändern könnte. Bestätigungen müssen jedoch noch abgewartet werden.
Wesentliche Informationen
- Das neue geologische Modell der Venus legt nahe, dass ihre Kruste dünner ist als angenommen.
- Die Kruste der Venus zeigt keine Anzeichen von Subduktion, was sie von der Erde unterscheidet.
- Geplante Weltraummissionen sollen die Theorien der Wissenschaftler überprüfen.
Wissenschaftler von der NASA haben ein neues geologisches Modell der Venus entwickelt, das nahelegt, dass ihre Kruste deutlich dünner sein könnte als bisher vermutet. Laut den Forschern beträgt die durchschnittliche Dicke der Kruste etwa 40 km, maximal bis zu 65 km. Diese Entdeckung könnte unser Verständnis geologischer Prozesse auf diesem Planeten verändern.
Im Gegensatz zur Erde, wo die Kruste aus beweglichen tektonischen Platten besteht, zeigt die Venus keine Anzeichen von Subduktion – einem Prozess, bei dem sich eine tektonische Platte unter eine andere schiebt. Auf der Erde kontrolliert dieser Prozess die Dicke der Kruste, aber auf der Venus sorgt der Mangel an Plattenbewegung dafür, dass geologische Prozesse anders ablaufen.
Justin Filibert von der NASA weist darauf hin, dass das Abbrechen oder Schmelzen des unteren Teils der Kruste Wasser und Elemente ins Innere des Planeten liefern könnte, was vulkanische Aktivitäten anregen würde. Dies ist ein neues Modell, das die Entstehung von Lava und Vulkanausbrüchen auf der Venus erklären könnte.
Wir müssen auf Bestätigung warten
Um die neueste Theorie zu überprüfen, müssen die Wissenschaftler noch abwarten. Sie kann durch Sonden, die zur Venus geschickt werden, bestätigt oder widerlegt werden. Zu den geplanten Missionen gehören die amerikanischen DAVINCI und VERITAS sowie die europäische EnVision. Ihre Starts sind für 2030 und 2031 geplant. Die Wissenschaftler hoffen, genauere Daten zu sammeln.
Die erwarteten Weltraummissionen könnten entscheidende Informationen liefern, die zu einem besseren Verständnis der Geologie der Venus führen. Die Ergebnisse dieser Forschungen könnten von großer Bedeutung für die Planetenkunde sein und bei der Entdeckung neuer geologischer Mechanismen helfen.