Vier russische Landungsschiffe gesunken – Neues Ka‑52K-fähiges Schiff in Bau, doch Fragen bleiben offen
Russland versucht den Verlust seiner Landungsschiffe durch den Bau neuer Einheiten auszugleichen – doch das jüngste Modell ist noch lange nicht einsatzbereit.
Russlands Marineverluste im Schwarzen Meer treiben neuen Schiffsbau
Seit Beginn des großangelegten Krieges hat Russland im Schwarzen Meer mehrere strategisch bedeutende Marineeinheiten verloren – darunter vier große Landungsschiffe: Minsk, Saratov, Nowotscherkassk und Caesar Kunikow. Um diese empfindlichen Verluste auszugleichen, treibt Moskau nun massiv den Bau neuer amphibischer Angriffsschiffe des Projekts 11711M "Cayman" voran. Die modernisierten Schiffe sollen deutlich größer ausfallen und laut russischen Angaben auch Kampfhubschrauber vom Typ Ka-52K transportieren können. Doch Experten bezweifeln, dass sie kurzfristig einsatzbereit sein werden.
Symbolischer Stapellauf der "Wladimir Andrejew" ohne Wasserkontakt
Wie Naval News berichtet, fand am 30. Mai 2025 im russischen Baltiysk eine feierliche Zeremonie zum Stapellauf des Landungsschiffs Wladimir Andrejew statt – unter Anwesenheit von Admiral Alexander Moissejew, dem Oberbefehlshaber der russischen Marine. Der Begriff "Stapellauf" ist in diesem Fall jedoch eher symbolisch zu verstehen: Das Schiff wurde lediglich vom Helgen der Jantar-Werft auf das Schwimmdock PD-8 verlegt. Technisch gesehen hat die Wladimir Andrejew das Wasser der Ostsee bislang nicht berührt. Der Grund dafür sei laut russischen Angaben der Bedarf an umfangreicher technischer Ausrüstung, bevor das Schiff offiziell in Dienst gestellt werden kann.
Verzögerungen und neue Rollen – Russlands amphibische Strategie im Wandel
Während die Wladimir Andrejew noch auf ihre Ausrüstung wartet, entsteht in derselben Jantar-Werft bereits das Schwesterschiff Wassili Truschin, ebenfalls Teil des Projekts 11711M "Cayman". Beide Schiffe wurden 2019 auf Kiel gelegt und sollten ursprünglich 2023–2024 in Dienst gestellt werden – nun ist von einer Indienststellung frühestens 2026 die Rede. Obwohl sie zunächst für die Pazifikflotte vorgesehen waren, mehren sich seit Oktober 2023 Stimmen in russischen Staatsmedien, dass kommende Einheiten stattdessen an die Schwarzmeerflotte gehen könnten.
Die Wladimir Andrejew gilt dabei bereits als indirekter Ersatz für verlorene Landungsschiffe in der Schwarzmeerregion – ein Hinweis darauf, dass Russland Flottenverluste flächendeckend kompensieren will. Projekt 11711M stellt eine Weiterentwicklung der Vorgängerversion dar: mit größerer Truppen- und Frachtkapazität, erweiterter Hubschrauberintegration und einem erhöhten Verdrängungsvolumen von rund 9.500 Tonnen. Die neuen Schiffe sollen bis zu vier Ka-52K- oder Ka-29-Hubschrauber, 26 Kampfpanzer oder sechs mechanisierte Infanteriekompanien aufnehmen können.
Quelle: en.defence-ua.com