Russland droht Redzikowo: Spannungen um die Raketenabwehrbasis steigen
Russland hat seine Doktrin zum Einsatz von Atomwaffen geändert. Dies ist eine Reaktion auf die Genehmigung der Ukraine, Raketenangriffe von US-amerikanischem Gebiet auf den Aggressor durchzuführen. Unter den potenziellen Zielen befindet sich unter anderem die Raketenabwehrbasis in Redzikowo. "Ich wäre überrascht, wenn sie nicht auf der Prioritätenliste stünde", kommentierte General Polko im Gespräch mit "Fakt".
21.11.2024 15:37
Maria Zakharova, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, erklärte, dass die amerikanische Raketenabwehrbasis in Redzikowo in der Woiwodschaft Pommern ein potenzielles Ziel eines nuklearen Angriffs aus Russland sei. Aus Sicht des Kremls stellt sie eine Bedrohung dar und untergräbt die "strategische Stabilität". Obwohl sie einen rein defensiven Charakter hat, betrachten die Russen sie als ein Mittel der Machtdemonstration der Vereinigten Staaten in der Region. Der Bau der Basis wird als Provokation angesehen.
Die Basis in Redzikowo dient der Abwehr ballistischer Raketen, die von Aggressorländern, vor allem aus dem Iran, abgefeuert werden könnten. Die Inbetriebnahme der Basis ist einer der letzten Schritte im Rahmen des seit Jahren durchgeführten amerikanischen Programms "European Phased Adaptive Approach". Ziel dieses Programms ist es, das Verteidigungspotenzial der NATO-Staaten angesichts der Bedrohung durch Raketenangriffe zu erhöhen.
Die Basis in Redzikowo im Visier Russlands – General Polko kommentiert
General Roman Polko, ehemaliger Kommandeur der Einheit "GROM", kommentiert im Gespräch mit "Fakt" die Worte Zakharovas. Seiner Meinung nach ist dies ein weiterer Versuch, die westlichen Länder mit nuklearer Eskalation zu verunsichern.
Diese Informationen werden jetzt genutzt, um Angst zu schüren. Auch der jüngste Angriff Russlands mit einer ballistischen Rakete (am Donnerstag, den 21. November, explodierte eine interkontinentale Rakete in Dnipro), die eigentlich zum Tragen von Atomsprengköpfen bestimmt ist, sind alles Elemente einer starken russischen Kampagne. Diese zielt darauf ab, dass der Westen aus Furcht und nicht aufgrund eigener Stärke verhandelt - erklärt Polko.
Der General hebt hervor, dass das Vorgehen Russlands darauf abzielt, dass Europa aus Angst aufhört, die Ukraine zu unterstützen. Polko fügt hinzu, dass Anlagen wie die Basis in Redzikowo zusätzlich gegen verschiedene aggressive Handlungen des Gegners geschützt sind, unter anderem mit Schichten der Luftverteidigung.
Solche Einrichtungen sind von großer Bedeutung und deshalb auch Angriffsziele. Gerade aus diesem Grund sind sie besser geschützt als andere - erklärt Polko.
Es ist kein Wunder, dass solche Einrichtungen im Visier Russlands stehen. Der Kreml wird alles tun, um das Potenzial des Gegners zu schwächen – nicht nur das militärische, sondern auch das wirtschaftliche. Deshalb stehen auch die Ostseehäfen unter besonderem Schutz.