Siedler-Angriff im Westjordanland: Ein Toter, Feuer und Verwüstung
Über 100 Siedler aus Israel sollen am Donnerstag in das palästinensische Dorf Jit im Westjordanland eingedrungen sein, berichtet die Agentur Anadolu. Eine Person kam ums Leben. Im Internet tauchen Aufnahmen des Vorfalls auf. Man sieht brennende Gebäude und Menschen, die in Panik fliehen.
Erschreckende Nachrichten aus dem Westjordanland. Laut Berichten von Al Jazeera haben etwa 100 Personen, vermutlich israelische Siedler, das Dorf Jit östlich der Stadt Kalkilja angegriffen.
Den Berichten zufolge sollen die Angreifer Häuser und Autos von Palästinensern in Brand gesetzt haben. Es ist bekannt, dass zwei Personen ins Krankenhaus in Nablus gebracht wurden. Al Jazeera meldet, dass eine von ihnen verstorben ist, während die andere bei dem Angriff schwer verletzt wurde.
Die Israelis sollen Molotowcocktails und Steine für den Angriff verwendet haben. Bisher sollen sechs Autos und vier Häuser zerstört worden sein. Beunruhigende Aufnahmen aus dem Westjordanland verbreiten sich im Netz. Man sieht darauf ein schreckliches Flammenmeer und Rauch, der sich über das Dorf ausbreitet.
Israelisch-palästinensischer Krieg: Der Konflikt dauert an
Die Frage der israelischen Siedler im Westjordanland sorgt seit Langem für Emotionen. Trotz des Widerstands vieler Länder, darunter die Vereinigten Staaten, legalisiert Israel den Bau weiterer Siedlungen im Westjordanland, wo Palästinenser leben.
Anfang Juli wurde das größte Landübernahmeprojekt im besetzten Westjordanland durchgeführt. Die israelischen Behörden verkündeten, dass ein Gebiet von 13,7 Quadratkilometern für jüdische Besiedlung vorgesehen wird. Nach Ansicht der israelischen Friedensbewegung Peace Now ist die Zuerkennung des Status von Staatsland eine der Hauptmethoden Israels, um die Kontrolle über das seit dem Krieg von 1967 besetzte Gebiet des Westjordanlands zu erlangen.
Für die Palästinenser sind solche Handlungen gewöhnliche territoriale Expansion, die einen langfristigen Frieden unmöglich macht. Wir erinnern auch daran, dass der israelisch-palästinensische Konflikt im Gazastreifen noch andauert, der nach dem Angriff der Hamas vom 7. Oktober 2023 begann.
